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Neubewertung von Büchsengeschossen gefordert

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Vertreter des Bundeslandwirtschaftsministeriums sowie Wissenschaftler haben beim Deutschen Jagdschutzverband (DJV) die vorläufigen Ergebnisse des Forschungsprojektes zur Tötungswirkung von Büchsenmunition vorgestellt.

 

Nach der Auswertung von insgesamt über 11.000 Abschuss- und Laborberichten zeigt sich: Entscheidend für die tierschutzgerechte Tötungswirkung eines Geschosses ist dessen Wirksamkeit. Die kritische Grenzgeschwindigkeit des jeweiligen Geschosses bestimmt dabei die maximale Einsatzentfernung, unabhängig vom verwendeten Material.
Auch schweres Wild bis 250 Kilogramm lässt sich demnach mit bleihaltiger und bleifreier Munition gleichermaßen bis zu einer Entfernung von 300 Metern tierschutzgerecht erlegen. Vorausgesetzt die Mindestanforderungen an die Geschossleistung sind erfüllt. Bei einigen getesteten bleihaltig und bleifrei Patronen lag die ermittelte mögliche Einsatzentfernung allerdings bei null Metern, andere erreichten gerade einmal 50 Meter. Diese Werte sind für die jagdliche Praxis völlig unzureichend.
Auf Basis der vorläufigen Ergebnisse fordert der DJV von den Munitionsherstellern, künftig die Aussagen zur Ballistik auf der Munitionsverpackung zu erweitern. Zudem fordert der DJV die Politik auf, die gesetzlichen Mindestanforderungen zu überarbeiten. Die derzeit gesetzlich verankerte Auftreffenergie von Geschossen auf 100 Meter Entfernung von 1.000 Joule für Rehwild und 2.000 Joule für das übrige Schalenwild ist nach neustem Kenntnisstand ungeeignet, um dem Tierschutz künftig Rechnung zu tragen.
Carl Gremse und Professor Siegfried Rieger von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) haben für 19 Geschosstypen die kritische Grenzgeschwindigkeit ermittelt. Das unabhängige wissenschaftliche Verfahren lässt es erstmals zu, für jedes Geschoss im jeweiligen Kaliber die entsprechende kritische Geschwindigkeit und damit die Einsatzentfernung zu ermitteln. Dies gilt für Lang- und Kurzwaffen.
Der endgültige Abschlussbericht des Forschungsvorhabens zur Tötungswirkung von Büchsengeschossen wird im Frühjahr 2013 erwartet.
Dann liegen weitere wertvolle Fakten für die Diskussion um bleihaltige und bleifreie Jagdmunition vor. Abzuwarten sind die Ergebnisse des Projekts „Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret“. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) führt derzeit in enger Zusammenarbeit mit dem DJV und anderen Partnern eine Studie zur Hintergrundbelastung von Wildbret durch, mit dem Ziel, zu analysieren wie viel Blei, Kupfer und Zink durch Jagdmunition eingetragen wird und wie viel grundlegend im Wildbret zu finden ist. Ein voreiliges Verbot von Bleimunition lehnt der DJV ab.
 
DJV-PM
 


 

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