Am 30. April 2017 endete das Wolfsmonitoringjahr 2016/2017. Unter Vorbehalt noch ausstehender Meldungen und abzuschließender Bewertungen, veröffentlicht die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) die aktuellen Daten zur niedersächsischen Wolfspopulation.
Zu Beginn des neuen Wolfsmonitoringjahres 2017/2018 ist laut LJN von einem dreistelligen Wolfsbestand in Niedersachsen auszugehen (Foto: Shutterstock)
„Im Rahmen der nationalen Monitoringstandards konnten in Niedersachsen 11 Gebiete mit territorialem Wolfsvorkommen bestätigt werden – hierunter fallen die aktuell bestätigten neun reproduzierenden Wolfsrudel“, so Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. Räumlich verortet sind diese in den Bereichen Munster, Bergen, Gartow, Eschede, Cuxhaven, Wietzendorf, Schneverdingen, Göhrde und Ostenholz. „Sicher nachgewiesen werden konnten im Rahmen des Monitorings in diesem Zeitraum mindestens 44 Welpen“, so Reding weiter. Bei den beiden anderen territorialen Wolfsvorkommen handelt es sich um ein Wolfspaar im Bereich Barnstorf sowie einen residenten Einzelwolf im Bereich Ebstorf.
Zudem gebe es Gebiete in denen ein territoriales Vorkommen sehr wahrscheinlich ist, jedoch der endgültige Nachweis noch aussteht. Im Raum Visselhövede zum Beispiel, seien im November und Dezember 2016 jeweils fünf Wölfe anhand von Fotofallenaufnahmen nachgewiesen worden. Bevor dieses Rudel aber als solches offiziell bestätigt werden könne, werde behördlicherseits ein genetischer Nachweis verlangt, um auszuschließen, dass es sich bei diesen Tieren um ein benachbartes Rudel handle.
Ähnlich gelagert sei die Situation im Bereich Ostenholz gewesen: Dort seien im August 2016 fünf Welpen anhand von Fotofallenaufnahmen bestätigt worden. Ergebnisse genetischer Untersuchungen hätten aber erst jetzt den offiziellen Nachweis geliefert, dass es sich bei den Tieren nicht um Mitglieder des benachbarten Rudels in Bergen handle. „Das Rudel im Raum Ostenholz ist damit das neunte in Niedersachsen nachgewiesene“, so Reding.
Weitere Gebiete in denen aufgrund mehrerer Nachweise permanentes Wolfsvorkommen vermutet werde seien bei Wendisch Evern, Scheeßel, Bremervörde, Osterholz-Scharmbeck und Bippen.
In 2 Gebieten sei der Status des Wolfsvorkommens unklar: auf dem Schießplatz von Rheinmetall sei im Monitoringjahr 2014/2015 ein Wolfsrudel bestätigt worden, allerdings habe dessen Reproduktion in den beiden Folgejahren nicht mehr nachgewiesen werden können. Regelmäßige Nachweise von mehreren Wölfen würden allerdings den Verdacht stützen, dass dieses Rudel immer noch existiert. Im Gebiet östlich von Eschede sei seit dem Jahr 2015 ein residenter Einzelwolf bekannt gewesen, genetisch habe das Tier aber nicht mehr nachgewiesen werden können.
Außerhalb der Gebiete mit permanentem Vorkommen habe es über das Monitoringjahr hinweg mehrere Einzelnachweise gegeben. So seien erst kürzlich einzelne Wölfe in der Nähe von Springe, Salzgitter und Bad Gandersheim nachgewiesen worden.
Weitere Informationen unter www.wolfsmonitoring.com
PM/fh