Nachdem sich der Verdacht bestätigt hat, fordert der Landesjagdverband Brandenburg eine sofortige Entnahme des Wolfes. Schnelles Handeln sei jetzt erforderlich, um weitere Angriffe auszuschließen.
Eine externe DNA-Analyse des LJVB steht noch aus (Symbolbild: SINNBILD Design /AdobeStock)
Vor knapp zwei Wochen wurde in der Gemeinde Havelsee ein Dackel von einem Wolf attackiert. Bei dem Verursacher handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Wolf. Wie aus einer Presseinformation des Landesamts für Umwelt (LfU) hervorgeht, seien bei der DNA- Untersuchung Spuren festgestellt worden, die große Ähnlichkeit mit Wolfs-DNA aufweisen. Aufgrund der zusätzlichen Informationen (Zahnabstand der Bisswunde, Beschreibung der Situation) sei die Beteiligung eines Wolfes als „sehr wahrscheinlich“ einzustufen.
Zusätzlich teilte das LfU mit, dass weitere Untersuchungen des Wolfsverhaltens ausgeschlossen sind. „Wir halten diese Entscheidung für grob fahrlässig. Es liegen keinerlei Informationen vor, ob es sich bei diesem Wolf nicht tatsächlich um ein verhaltensauffälliges Tier handelt und ob weitere Angriffe ausgeschlossen werden können. Der Schutz der Bevölkerung im ländlichen Raum muss oberste Priorität haben“, sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB). Wie die Aufnahme einer Wildkamera belege, die dem LJVB vorliegt, sei am 21. April 2024 erneut ein Wolf am Tatort in der Gemeinde Havelsee aufgezeichnet worden.
Der LJVB fordert eine sofortige Entnahme des Wolfes, um weitere Angriffe ausgehend von diesem Tier auszuschließen. „Der Angreifer hat es nun gelernt und wird bei nächster Gelegenheit nicht mehr zurückschrecken. Es muss schnell gehandelt werden. Bis dahin ist in diesem Bereich Vorsicht geboten“, ergänzt Dr. Wellershoff.
Der jetzt bestätigte Angriff belege wiederholt, dass der Wolf unverzüglich ins Jagdrecht aufgenommen und der aktuelle Bestand deutlich reduziert werden müsse. Zudem werde eine feste Jagdzeit benötigt, um den Wolfsbestand fortlaufend zu bewirtschaften und eine dann erneut wiederkehrende Überpopulation zu verhindern. „Wir haben bereits jetzt 5 Nutztierrisse- oder Übergriffe am Tag, dazu unzählige Sichtungen, Zusammenstöße oder sonstige Angriffe. Die Politik ist aufgefordert, die Bevölkerung sowie dessen Haus- und Nutztiere vor derartigen Übergriffen zu schützen. Dafür müssen jetzt unbürokratische Lösungen gefunden werden“, sagt Dr. Wellershoff.
PM LJVB/fh