Mehr Wölfe, mehr Beratung, mehr Drahtlitzen. In Sachen Wolfsmanagement setzt Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) voll auf Zaunbau.
Um für einen besseren Ausgleich zwischen Artenschutz und Interessen der Weidetierhalter zu sorgen, solle die Arbeit des Wolfsbüros ausgebaut und stärker auf die Regionen ausgerichtet werden. Denkbar seien etwa Außenstellen. “Die Fachleute für die Beratung der Landwirte beim Herdenschutz und Zaunbau sollten möglichst kurze Wege haben und noch stärker auf Weidehalter zugehen, die noch keinen Grundschutz haben”, so der Minister Wenzel heute in Hannover.
Niedersachsens Wölfe ernähren sich überwiegend von Wild (Foto: Shutterstock)
Konkret sei vor allem der Zaunbau für Wenzel von entscheidender Bedeutung. Alle Untersuchungen würden bestätigen, dass sich Wölfe auch in Niedersachsen zu fast 100 Prozent von Niederwild wie Hasen und Rehen ernähren. Risse an Nutztieren seien auch in diesem Jahr fast ausschließlich auf Weiden erfolgt, die nicht durch einen wolfssicheren Zaun geschützt waren. Wenzel will daher die Beratung der Landwirte verstärken und auch für praktische Hilfe beim Zaunbau sorgen.
Kostenexplosion
2016 zahlte Niedersachsen knapp 255. 000 Euro an Prävention und Entschädigungsleistungen an Nutztierhalter. 2017 bekamen Nutztierhalter diese Summe schon nach knapp 6 Monaten erstattet. Im Raum stehen 284 000 Euro. Insgesamt dürfte der Umgang mit dem Wolf den Steuerzahler schon mehr als 2,2 Millionen Euro gekostet haben.
fh