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Wildhüter statt Jäger?

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Die Züricher Initiative „Wildhüter statt Jäger“ will die herkömmliche Jagd im Kanton Zürich (Schweiz) abschaffen. Zu diesem Zweck hat die „Tierpartei Schweiz“ im Juli mit 7.300 Unterschriften die Voraussetzungen für ein Volksbegehren geschaffen.

Jäger sollen durch staatlich angestellte und entlohnte Wildhüter abgelöst werden. Schießen dürften diese nur noch kranke und verletzte Tiere. Über andere Abschüsse müsste eine Fachkommission aus Wissenschaftlern, Veterinären und Tierschützern beschließen. Dieses Modell sei tierschutzgerecht und würde im Vergleich zur bisherigen Verpachtung von 171 Revieren Kosten einsparen. Es diene auch dem Kampf gegen die Trunksucht, denn im Gegensatz zu den Jägern dürften die Wildhüter keinen Alkohol konsumieren.

Jägermeister
Foto: Ob „Wildhüter statt Jäger“ die angebliche Trunksucht tatsächlich verbessert?

Die jagdfeindlichen Petenten lehnen das Prinzip der nachhaltigen Nutzung des Wildes ab. „Sie schießen jedes Jahr so viele Rehe, dass sie im darauf folgenden Jahr den Bestand wiederum regulieren können – das heißt, dass sie wieder auf die Jagd gehen können», wird Tierpartei-Präsidentin Monika Heierli im Tages-Anzeiger zitiert. Jäger sollen ab sofort auch alle Fehlschüsse und genaue Bestandszahlen zu Füchsen bekannt geben.

Als Vorbild dient der Kanton Genf, wo nach einer Volksabstimmung die private Jagd seit 1974 abgeschafft ist. Notwendige Abschüsse werden von beauftragten Wildhütern vorgenommen. Allerdings gibt es im rein städtischen Kanton Genf nur etwa 350 Rehe, im Kanton Zürich hingegen 11.000. Die Fläche ist hier 5 mal und die Waldfläche 15 mal größer. Allerdings gilt das Genfer Modell in der Politik und bei Fachleuten weitgehend als gescheitert. Es ist unverhältnismäßig teuer, wenig effizient und zum Teil auch nicht tierschutzgerecht.

rdb

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