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Die 4. Generation: Glock 17

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Als der Österreicher Gaston Glock Anfang der 80er Jahre seine Selbstladepistole herausbrachte, begann eine Erfolgsgeschichte. Mehr als 4 Millionen Pistolen sind seitdem gebaut worden. Jetzt ist eine neue Version auf dem Markt.

 

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Durch austauschbare Griffrücken kann der Abstand von Abzug zu Griffrücken individuell der Hand angepasst werden. (Foto: Norbert Klups)
Die Glock ist mit Abstand die beliebteste Behördenwaffe weltweit und ein echter Dauerbrenner. Klar, dass bei so einer Erfolgswaffe die Entwicklung nicht stillsteht, sondern ständig Veränderungen vorgenommen werden. Glock selbst nennt die neueste Version „Generation 4“, wobei sich das hauptsächlich auf die Gestaltung des Griffstückes bezieht. Aber auch andere Details wurden modifiziert Als die Glock als P 80 im Jahre 1982 beim österreichischen Bundesheer eingeführt wurde, fiel das Griffstück recht glatt aus, und auch ein Fangriemenloch fehlte. Schnell war klar, dass hier nachgebessert werden muss, und 1988 kam dann die 2. Generation mit griffiger, umlaufender Textur und mit Fangriemenloch an der Griffrückseite.
 
Wirklich gravierende Veränderungen kamen dann mit der 3. Generation 1998. Jetzt hatte das Griffstück Fingerrillen, eine noch bessere Textur, Auskehlungen an den Seitenflächen für Daumen und Zeigefinger und eine Schiene vorn unter dem Rahmen zur Aufnahme einer Waffenlampe oder eines Laserzielgerätes.
 

Passend machen

 

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Das Zerlegen in die Hauptteile geht so einfach wie immer. Neu ist die Teleskopfeder. (Foto: Norbert Klups)
Was aber immer noch fehlte, war ein austauschbarer Griffrücken, der eine noch bessere Anpassung an die Handgröße erlaubt. Das neue Griffstück basiert von der Größe her jetzt auf dem Short Frame-Rahmen und hat einen Abstand vom Abzug zum Griffrücken von 70 Millimetern. Ideal für Schützen mit kleinen Händen. Jeder Waffe liegen zwei Griffrücken bei, die in wenigen Sekunden montiert werden können und den Abstand von Abzug zu Griffrücken um jeweils 2 Millimeter vergrößern. Die Montage erfolgt durch Aus- und Einbau des Steuerblockquerstiftes mit einem beiliegenden Werkzeug. Für die größeren Griffrücken liegt ein etwas längerer Stift bei.
 
Der neue Generation 4-Rahmen hat auch eine neue Oberfläche, die sehr griffig ist, ohne scharf in den Fingern zu beißen oder den Futterstoff der Jagdjacke zu ruinieren.
 
Die zweite Neuheit ist der wesentlich größere Magazinhalteknopf, der den schnellen Magazinwechsel deutlich erleichtert. Außerdem kann der Knopf von links nach rechts umgebaut werden, womit zwei wesentliche Kritikpunkte beseitigt sind. Bleibt der Knopf, wie bei Rechtshändern üblich, auf der linken Seite, passen auch die alten Magazine der vorherigen Glock-Generationen.
 

Neue Schließfeder

 

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Altes und neues (hinten) Griffstück. Der Magazinknopf ist größer und kann auf rechts umgebaut werden. (Foto: Norbert Klups)
Die bisherige recht einfache Schließfeder aus Flachdraht, geführt auf einer Führungsstange, ist einem neuen Schließsystem gewichen, in dem zwei Federn arbeiten. Sie laufen auf einer stählernen Teleskopfeder-Führungsstange und sind gekapselt Dadurch soll der Rückstoß reduziert und das Material des Griffstückes geschont werden. Der Verschluss ist innen für die neue Schließfeder modifiziert worden, so dass eine Umrüstung einer Generation 3-Glock auf das neue Federsystem nicht möglich ist.
 
Das Korn wird nicht mehr geklemmt, sondern eingeschraubt, was einen Wechsel sehr erleichtert. Die vierte wesentliche Verbesserung ist nicht einfach zu entdecken und bezieht sich auf den Lauf. Die Läufe der Glock-Generation 4 werden jetzt gasnitriert. Durch dieses Oberflächenhärteverfahren wird die Verschleißfestigkeit erhöht, und die Läufe sind weniger anfällig gegen Korrosion.
 
Der Verfasser schießt seit Jahren mit Glock-Pistolen und war gespannt, ob sich die Generation 4 in Schussverhalten und Handhabung deutlich anders zeigt. Das Wichtigste vorab: Störungen gab es nicht, und auch die Präzision bewegte sich im gewohnten Rahmen. 30 mm Streukreisdurchmesser auf 10 Meter aus freier Hand sind ohne weiteres möglich. Der Abzug löste bei 2,7 Kilogramm aus.
 
Das Griffstück lässt sich der eigenen Hand gut anpassen. Deutlich wird das bei schnellen Serien. Das Magazin kann ohne Nachfassen geleert werden, und die Betätigung des Abzuges funktioniert flüssiger. Im direkten Vergleich zu einer Glock-Generation 3 schoss sich die neue Glock eine Spur weicher. Besonders der Prellschlag, der am Ende des Schlittenrücklaufes zu spüren ist, fällt etwas weicher aus. Der neue große Magazinhalteknopf erleichtert den schnellen Magazinwechsel deutlich.
 
Dem bisherigen Erfolgskonzept ist man treu geblieben, und wer bisher mit einer Glock gut klar kam, wird kaum Probleme mit der Generation 4 haben. Eher im Gegenteil. Schön auch, dass sich der Preisrahmen durch die Verbesserungen nicht ändert. Auch die Generation 4 bleibt unter 700 Euro. Bei der Testwaffe handelte es sich um eine Glock Modell 17.
 

 

 
 
 
 
 


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