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Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zum Wolf

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Auf dem Bauerntag 2024 in Cottbus äußerte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir scharfe Kritik an dem hohen Schutzstatus des Wolfs.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir „Ich werde mich nicht in den Weg stellen, wenn der Schutzstatus des Wolfs auf EU-Ebene abgesenkt werden soll“ (Foto: BMEL/Janine Schmitz/Photothek)

Das berichten verschiedene landwirtschaftliche Informationsdienste. Er sagte: „Der Wolf hat in der Landwirtschaft nichts verloren. Weidetiere müssen Sicherheit vor dem Wolf haben.“ Bei jedem konkreten Problem müssten Abschüsse erfolgen. Er könne sich nicht vorstellen, wie ein Wolfsschutz mit Zäunen auf Almen oder an Deichen funktionieren solle und fügte hinzu: „Ich werde mich nicht in den Weg stellen, wenn der Schutzstatus des Wolfs auf EU-Ebene abgesenkt werden soll“.

Diese Formulierung zeigt jedoch, dass er von sich aus seine grüne Kabinettskollegin, Steffi Lemke, deren Umweltministerium im Bundeskabinett zuständig ist, nicht umstimmen will. Dass er als Landwirtschaftsminister sich einer positiven Entscheidung Lemkes nicht in den Weg stellen würde, versteht sich ja wohl von allein. Insofern will er mit seiner Rhetorik wohl nur Punkte bei seiner Bauern-Klientel sammeln, während Lemke mit ihrer abwehrenden Haltung in einer Art von Doppelstrategie die Wolfsfreunde und das grüne Fußvolk bei Laune hält.

Verfangen hat die „Charmeoffensive“ offenbar nicht, denn die Bauern bedachten seine Rede, so der Spiegel, mit wenig Applaus und kritischen Zwischenrufen.

Ende Mai hatte der Minister sich bereits ähnlich unbestimmt vor dem EU-Agrarrat in Brüssel geäußert.

rdb

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