24.07.2015
Der Bundesrat hat im Juli eine Gesetzesinitiative des Landes Schleswig-Holstein angenommen, mit der innerhalb von zehn Jahren ein Verbot der Pelztierhaltung aus Gründen des Tierschutzes durchgesetzt werden soll.
Felle aus nachhaltiger Jagd sind ein Beitrag zum Artenschutz (Foto: F. Haacker) |
Der Deutsche Jagdverband (DJV) hält Tierschutz für wichtig, kritisiert jedoch die Antragsbegründung für das geforderte Verbot: Demnach sei es verwerflich, Tiere zur Pelzgewinnung zu töten.
Der Dachverband der Jäger weist darauf hin, dass Pelz aus nachhaltiger heimischer Jagd ein hochwertiges Naturprodukt ist: Er weise gegenüber Textilien aus Erdöl eine positive Ökobilanz auf und sei zugleich ein Beitrag zum Artenschutz. Von der Jagd auf räuberische Arten wie Fuchs, Marderhund oder Waschbär würden viele Arten profitieren, darunter auch einige gefährdete Bodenbrüter, wie etwa die Großtrappe, oder die europäische Sumpfschildkröte.
Laut DJV ist es kontraproduktiv, Pelze ungeachtet ihrer Herkunft und Produktion zu ächten. Ähnlich habe sich kürzlich auch Karl Lagerfeld in einem Interview mit der New York Times geäußerte und sorge sich um die damit verbundenen Arbeitsplätze: „Solange Leute Fleisch essen und Leder tragen, verstehe ich die Botschaft nicht. Es ist sehr leicht zu sagen: kein Fell, kein Fell, kein Fell, aber es ist eine Industrie“.
Zu dem Beschluss des Bundesrates, Pelztierhaltung innerhalb von zehn Jahren zu verbieten, könne sich nun die Bundesregierung äußern, bevor er dem Bundestag zugeleitet werde. Das Parlament entscheide dann endgültig, ob aus dem Vorstoß ein Gesetz werde.
PM/fh