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DJV stellt Eckpunkte zur Fangjagd vor

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Auf dem Symposium „Artenschutz, Biotop- und Prädatorenmanagement“ im Jagdschloss Kranichstein hat der Deutsche Jagdverband (DJV) sein neues Positionspapier zur Fangjagd vorgestellt.

 

Kranichstein
Auf dem Symposium im Jagdschloss Kranichstein wurde der AIHTS Zertifizierungsprozess gestartet (Foto: A. Stutz)
Das vom interdisziplinären „Arbeitskreis Falle“ erstellte Papier hält den zeitgemäßen Einsatz von Fallen für Jagd, Natur- und Artenschutz sowie Wissenschaft und Schädlingsbekämpfung fest.
 
Tierschutzgerechter Fang sowie eine nachhaltige Ausübung der Fangjagd als notwendiges Instrument in der Niederwildhege und im Arten- und Naturschutz sind die wesentlichen Eckpunkte des Papiers. „Einzelne Vertreter von Tier- und Naturschutz versuchen immer wieder, die Fangjagd einzuschränken“, erklärt Dr. Daniel Hoffmann, zuständig für die Jagd mit Fallen im DJV-Präsidium. „Dabei ist sie zum Erhalt des Niederwildes und von Bodenbrütern unerlässlich – das gilt besonders in Schutzgebieten. Fangjagd wird fachkundig und ordnungsgemäß von Jägerinnen und Jägern durchgeführt.“
 
Wie dringend die Fangjagd als Maßnahme für den Artenschutz ist, zeigen Wissenschaftler aus Schutzprojekten in ganz Deutschland. Die Projektleiterin des Großtrappenschutzprojektes Sachsen-Anhalt, Dorothée März, erklärt: „Wir müssen die Jagd mit der Falle dazu einsetzen, die Zahl der Raubtiere in den Großtrappenschutzgebieten Brandenburgs und Sachsen-Anhalts möglichst stark zu reduzieren.“ Fuchs, Waschbär, Marder und Iltis ernähren sich liebend gern von den Eiern und Küken des größten flugfähigen Vogels in Deutschland, von dem es noch 138 Tiere gibt. „Schaffen es die Trappen?Hennen nicht, ausreichend viele Küken groß zu ziehen, verlieren wir die Vogelart für immer“, erklärt Dorothée März.
 
In den vergangenen Monaten hat der DJV erste Schritte zur Umsetzung des rechtlich bindenden „Übereinkommens über internationale humane Fangnormen“ (AIHTS) unternommen. Zwei Totfangfallen wurden bereits in Kanada erfolgreich getestet und befinden sich derzeit im Zertifizierungsprozess.
Zur wissenschaftlichen Beurteilung von Lebendfangfallen gemäß AIHTS-Standards startet in den nächsten Tagen ein weiteres, vom DJV finanziertes Forschungsprojekt. „Eine zeitgemäße Fangjagd muss sich an internationalen Abkommen zum tierschutzgerechten Fang von Wirbeltieren orientieren. Nur so findet sie nachhaltig Akzeptanz in der Gesellschaft“, ist die DJV-Referentin für Wildökologie Johanna Arnold überzeugt. Gleichzeitig merkt sie an, dass die hohen Anforderungen des Tierschutzes für alle Anwendungsbereiche des Fallenfangs bestehen. „Es macht keinen Unterschied, ob der Waschbär im Schutzgebiet gefangen wird oder die Maus in der Speisekammer – für alle Tierarten muss der gleiche Tierschutz gelten. Einen Zwei-Klassen-Tierschutz lehnen wir ab.“
 
DJV
 


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