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Energiewende bedarf Naturwende

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Die Deutsche Wildtier Stiftung stellte die wissenschaftliche Studie „Windenergie im Lebensraum Wald“ vor.

 

MarcoMonticone
Die Ergebnisse der Studie zu Windkraftanlagen im Wald sind alarmierend (Foto: Fotolia)
Im Zuge der Energiewende wird auch der deutsche Wald für die Nutzung durch Windkraftanlagen geöffnet – und zwar ungeachtet der Tatsache, dass Windkraftanlagen im Wald zu tiefgreifenden Beeinträchtigungen der Wald-Ökologie führen können. Der Schutz gefährdeter Tierarten gerät ins Hintertreffen.
 
Der Wissenschaftler Dr. Klaus Richarz untersuchte im Auftrag der Deutschen Wildtierstiftung die Beeinträchtigung des Lebensraums Wald durch Windkraftanlagen. Die Ergebnisse der Studie.pdf sind alarmierend.
 
Die Öffnung des Waldes als Standort für Windenergieanlagen führt zur Gefährdung seltener Arten. Das Ziel der Bundesregierung, den Rückgang von Biodiversität bis zum Jahr 2020 aufzuhalten, gerät durch einen gedankenlosen Ausbau der Windenergie in ernste Gefahr. Besonders gefährdet sind Vögel und Fledermäuse. In Deutschland fallen Jahr für Jahr bis zu 240.000 Fledermäuse Windkraftanlagen zum Opfer. 
 
Die Ergebnisse der Studie stellten Dr. Klaus Richarz zusammen mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt von der Deutschen Wildtier Stiftung vergangenen Dienstag auf einer Pressekonferenz in Berlin vor. Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert daraufhin:
  1. Der Ausbau von Windkraftanlagen im Wald muss gestoppt werden.
  2. Regelungen einzelner Bundesländer zum erleichterten Ausbau der Windenergie im Wald ohne ausreichende Rücksicht auf den Naturschutz müssen außer Kraft gesetzt und bereits laufende Genehmigungsverfahren abgebrochen werden.
  3. Eine bundesweit gültige technische Anleitung („TA Wind“) muss die vollständige Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzes bei Planung, Bau und Betrieb von Windkraftanlagen regeln.
  4. Die aktuellen Empfehlungen aus dem „Helgoländer Papier“ müssen sofort in allen Bundesländern umgesetzt werden.
  5. Wissensdefizite dürfen kein Vorwand zur Genehmigung von Windenergieanlagen sein. Es gilt das Vorsorgeprinzip: Im Zweifel für den Natur- und Artenschutz. Die Deutsche Wildtier Stiftung informiert auf der Plattform Naturwende.de detailliert rund um das Thema Energiewende und Naturschutz. Diskutieren Sie auf Naturwende.de mit.
Aktuell wird am 19. November 2014, um 22 Uhr im SWR-Fernsehen die Sendung „Windkraft pro/contra“ ausgestrahlt. Eine Abstimmung läuft parallel im Internet: www.swr.de/proundcontra
 
 
 


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