Das Waschbären eine Bedrohung für Amphibien und Reptilien darstellen, ist bekannt. Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung hat hierzu neue Forschungsergebnisse veröffentlicht. Für die Zukunft sind Managementmaßnahmen angeraten.
Die Wildtierkamera zeigt, wie ein Waschbär einen Frosch in der Nacht erbeutet hat. (Foto: Senckenberg)
Es wurde untersucht, wie Waschbären in Deutschland Amphibien und Reptilien als Nahrungsquelle nutzen. Die Forschenden analysierten den Kot, die Mageninhalte und die Parasitenfauna von insgesamt 108 Waschbären aus Naturschutzgebieten in Hessen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Die Vermutung, dass die invasiven Raubtiere unserer heimischen Ökosysteme beeinflussen und geschützte Arten zunehmend gefährden, wurde in der Studie eindeutig bestätigt. So seien beispielsweise bei einer Probennahme im hessischen Spessart an nur einem Tag über 400 gehäutete Kröten an einer Wasserfläche von etwa 2.000 Quadratmetern gezählt worden.
Wie mit der invasiven Spezies umgehen? Der Leiter der Untersuchung sieht Handlungsbedarf „Wir halten es für notwendig in Gebieten, in denen seltene Arten vorkommen, Managementmaßnahmen für Waschbären festzulegen, um das übergreifende Naturschutzziel ‚Erhaltung gefährdeter Arten‘ zu gewährleisten“, so der Frankfurter Parasitologe und Infektionsbiologe Prof. Dr. Sven Klimpel.
fh