Update: Zwischenzeitlich wurde die Entnahmegenehmigung gestoppt. Medienberichten zufolge haben Wolfsfreunde beim Verwaltungsgericht Oldenburg am Freitag einen Eilantrag eingereicht, daraufhin sei die Kreisverwaltung am Samstag per Beschluss dazu aufgefordert worden, von der zuvor erteilten Abschussgenehmigung keinen Gebrauch zu machen. Über den Antrag solle zeitnah entschieden werden.
Nach zahlreichen Weidetier-Rissen hat der Landkreis Leer (Niedersachsen) eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss eines Wolfs erteilt.
Der Landkreis Leer hat am vergangenen Freitag eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss eines Wolfs im Rheiderland erteilt (Symbolbild: Generiert mit Adobe Firefly)
Das Tier ist einer Mitteilung zufolge für Dutzende Angriffe auf Nutztiere verantwortlich. Allein in der Gemeinde Jemgum habe es seit Mai 20 Angriffe gegeben – nicht nur auf Schafe, sondern auch auf Rinder. Eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss eines Wolfs im Rheiderland sei bereits vergangenen Freitag erteilt worden, wie es weiter heißt.
Dabei sei die Entscheidung eigenen Angaben zufolge nach sorgfältiger Abwägung getroffen worden. So habe sich die untere Naturschutzbehörde schon seit Längerem mit der Frage beschäftigt, ob ein Abschuss angesichts der veränderten Gefahrenlage als letztes Mittel gerechtfertigt wäre. Die Wolfsrisse seien nicht nur schlimm für die Tierhalter, sagt Landrat Matthias Groote. „Es ist auch eine Gefahr für die Deichsicherheit und die für die Region so wichtige Weidetierhaltung.“ Zudem habe man es mit der Besonderheit zu tun, dass der Wolf inzwischen auch Rinder angreife.
Ein hinreichender Schutz von Nutztieren durch Herdenschutzzäune sei nach Auffassung des Landkreises entlang der weitläufigen Deiche im Kreisgebiet weder machbar noch bezahlbar. Gleiches gelte auch für die weitläufigen offenen Grünlandflächen.
fh