07.10.2015
Nach einem erneuten Blutbad unter Schafen in Goldenstedt (Landkreis Vechta/ Niedersachsen) mutiert eine Wölfin zum Problemwolf. Sogar ihre Entnahme wird jetzt gefordert.
Nachdem sämtliche Sicherheitsmaßnahmen versagt haben, wird als Herdenschutz die Entnahme der Problemwölfin gefordert (Foto: Willi Rolfes) |
Vergangenen Freitag (2. Oktober) kam es zu einem Wolfsangriff auf die Schafe von Schäfer Tino Barth. Insgesamt 9 wurden getötet, mehrere verletzt. Als Herdenschutz setzte der 46-Jährige auf Elektrozäune und Esel. Beide konnten das Blutbad nicht verhindern. Das Überwinden des Zauns war offensichtlich kein Problem und die Esel nicht da.
Sowohl die Schäfer vor Ort als auch der zuständige Wolfsberater vermuten als Täter eine Problemwölfin, die bereits weit über 100 Tiere in der Region gerissen haben soll. Gentests sollen das beweisen. In einem NDR-Beitrag gab Wolfsberater Torsten Schumacher zu, dass auch er keine weiteren Möglichkeiten sehe, die Herde wirksam vor dem Problemwolf zu schützen.
Die niedersächsische Staatssekretärin Kottwitz besichtigte die Präventionsmaßnahmen von Schäfer Barth schon bei einem Besuch im Februar 2015. Zumindest damals verstand die Ministerin die ganze Aufregung nicht. Eine Problemwolf definiert sich erst, wenn er dem Menschen Schaden zufügt oder wenn die Gefahr besteht, dass er dem Menschen Schaden zufügt oder wenn sich zeigt, dass er immer wieder bestimmte Barrieren überschreitet und außergewöhnlich viele Tiere reißt, so die Ministerin gegenüber dem Fernsehsender Sat.1 Regional in einem Interview.
Steht der Goldenstedter Problemwolf demnächst auf der Entnahmeliste? Ein Wolf, der sich auch durch Elektrozäune nicht abschrecken lässt und ein regelrechtes Blutbad auf der dahinterliegenden Weide anrichtet, muss umgehend aus der Population entnommen werden – bevor sich dieses Verhalten auf andere Tiere seines Rudels überträgt“, so der niedersächsische CDU-Landtagsabgeordnete Ernst-Ingolf Angermann gestern in einer Sitzung des Umweltausschusses. Er fordere daher umgehend konsequente Maßnahmen im Umgang mit dem Goldenstedter Problemwolf“. Offenbar reichen die von der Landesregierung vorgegebenen Präventionsmaßnahmen nicht mehr aus. Rot-Grün muss sich fragen lassen, ob ihre Richtlinie Wolf‘ weiterhin tragbar ist“, so Angermann weiter.
fh