Der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen (LJV NRW) erwartet von der Landesregierung nach den Sommerferien einen Entwurf mit Augenmaß für die Novellierung des Landesjagdgesetzes.
Ralph Müller-Schallenberg, Präsident des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen, Heinz Gach, Präsident der Internationalen Jagdkonferenz und Präsident der Steirischen Landesjägerschaft sowie Hartwig Fischer, Präsident des Deutschen Jagdverbandes |
Wir setzen darauf, dass die Jagd und Hege gestärkt und nicht geschwächt werden, wie es der zuständige Minister Johannes Remmel angekündigt hat, sagte LJV-Präsident Ralph Müller-Schallenberg bei der 52. Internationalen Jagdkonferenz am 4. Juli in Münster.
Als politisch indiskutabel, rechtlich unhaltbar und praktisch unbrauchbar bezeichnete Müller-Schallenberg in der vergangenen Woche veröffentlichte Forderungen jagdgegnerischer Verbände. Deren Auffassung laufe auf die Abschaffung der Jagd hinaus. Das sei weder mit dem Eigentumsschutz des Grundgesetzes vereinbar noch von der Landesregierung gewollt, wie Remmel zuletzt Mitte Mai auf dem Landesjägertag in Köln betont habe. Das Jagdgegner-Papier könne in der weiteren Debatte um das Landesjagdgesetz bei den maßgeblichen politischen Kräften in Regierung und Parlament kein Maßstab sein.
Völlig verkannt werde, dass die Jagd angewandter Natur- und Tierschutz sei, zu deren Ausübung die Jäger im Gegensatz zu Jagdgegnern eine schwierige staatliche Prüfung abgelegt haben.
Der Landesjagdverband zeigte sich wie der Deutsche Jagdverband (DJV), dessen Präsident Hartwig Fischer ebenfalls an der Konferenz in Münster teilnahm, erstaunt über das Bündnis der Naturschutzverbände NABU und BUND mit erklärten Jagdgegnern in Nordrhein-Westfalen. Es sei ein gefährlicher Irrweg und das falsche Signal, mit Tierrechtsorganisationen wie Peta und Menschen für Tierrechte auf Landesebene Allianzen für eine Jagdreform einzugehen. Fischer: Fundamentalistische Organisationen, die dem Menschen das Recht abstreiten, Tiere zu nutzen, sind keine Partner für eine geplante Jagdreform.
Eine erfolgreiche Jagdreform ohne den ehrlichen Dialog mit den tatsächlich Betroffenen werde es nicht geben. Jagdrecht sei ein Eigentumsrecht. 4 Millionen Menschen besitzen forst- oder landwirtschaftliche Flächen und somit das Jagdrecht. Dies ließen sie sich nicht einfach wegnehmen. Jagd sei notwendig, um Wildschäden und Seuchen zu verhindern und den Artenschutz zu fördern.
PM LJV/DJV