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Kein Waldumbau mit dem Gewehr

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Vor dem Hintergrund des heutigen Verbändegesprächs zur Situation des Waldes fordert der Deutsche Jagdverband (DJV) ein Umdenken in der Forstpolitik.

Bund und Länder würden etwa die Hälfte aller Wälder besitzen und stünden besonders in der Verantwortung. „Die Strategie der zurückliegenden drei Jahrzehnte hat versagt, einen Grundstein für klimastabile Wälder zu legen“, sagte DJV-Vizepräsident Dr. Dirk-Henner Wellershoff während des Verbändegesprächs. Es reiche nicht, die behördlichen Abschussvorgaben für Reh und Hirsch immer weiter in die Höhe zu treiben: „Waldumbau mit dem Gewehr ist viel zu kurz gedacht“, so Dr. Wellershoff.

Entscheidend für den aktiven Waldumbau und Wiederaufforstung sind laut DJV langjährige und intensive Pflege- sowie Schutzmaßnahmen (Foto: Silvio Heidler)

Entscheidend für den aktiven Waldumbau und Wiederaufforstung sind laut DJV langjährige und intensive Pflege- sowie Schutzmaßnahmen. Trotzdem hätten die Behörden beispielsweise die Zahl der Förster in 25 Jahren halbiert und die Ausgaben für die Forstwirtschaft stark reduziert. Jetzt sollen Wildtiere wie Reh und Rothirsch der Sündenbock für Sparwut und Stellenabbau sein.

Jagd sei nur ein Instrument unter vielen auf dem Weg zu klimastabilen Wäldern. Die rund 384.500 Jäger würden ihre Verantwortung ernst nehmen und zumeist staatliche Abschusspläne erfüllen: Allein im vergangenen Jagdjahr hätten sie knapp 1,2 Millionen Rehe und 77.000 Rothirsche erlegt. Waldumbau und Wiederaufforstung könnten nur erfolgreich sein, wenn Jagd und Forst zusammenarbeiten. Der DJV fordert deshalb ein Umdenken in der Personalpolitik, die verstärkte Einstellung von Forstwirten und Förstern sowie staatliche Subventionen für die anstehenden Umbauprozesse.

PM/fh

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