Stromtrassen als „Grünes Band der Artenvielfalt“

„Im Feld hilft ein Netz von Blüh- und Brachestreifen seltenen Arten wie Rebhuhn, Feldlerche und Wachteln“, sagte LJV Präsident Dr. Jürgen Ellenberger. Im Forst lenken Grün- und Niederwaldstreifen Rehe und Hirsche von den jungen Waldbäumen ab und senken damit die Verbiss-Schäden.

 

„Allein die vorrangig auszubauende Südlink-Stromautobahn, die Windenergie von der Nordsee nach Süddeutschland befördern soll, durchquert Nord- und Osthessen auf zirka 120 Kilometern“, erläuterte Ellenberger. Bei einer Trassenbreite von 70 Metern stünden damit ein „Grünes Band“ von etwa 840 Hektar Gesamtfläche für mehr Artenvielfalt zur Verfügung. Eine weitere geplante Stromtrasse, die in West- und Südhessen vom Raum Limburg/Lahn über Kriftel zur Bergstraße führt, umfasst laut Ellenberger insgesamt cirka 350 Hektar.

 

Die Kosten der Blüh- und Grünflächen veranschlagte der LJV-Präsident jährlich auf etwa 1.000 Euro pro Hektar. Diese könnten aus der Ausgleichsabgabe bereitgestellt werden.

 

Zudem könnten laut LJV-Vizepräsident und Agraringenieur Dr. Nikolaus Bretschneider-Herrmann, der das Projekt fachlich betreut, die Blüh- und Grünflächen im Rahmen der EU-Agrarpolitik den Landwirten auf das neue Greening-Konzept als Öko-Flächen angerechnet werden. Organisation und Betreuung des „Grünen Bands“ sollten in der Feldflur die Naturlandstiftung Hessen und das Netzwerk „Lebensraum Feldflur“ und im Forst die Waldbesitzer wie Hessen-Forst übernehmen.

 

Zur Einsaat der Stromautobahn bieten sich nach Bretschneiders Worten im Feld eine vielfältige Mischung heimischer Pflanzenarten wie Beifuß, Lichtnelke, Steinklee, Kamille, Wegwarte und wilde Möhre an.

 

 

 

 

PM LJV Hessen