In Deutschland wurden rund 45 selbstständige Pinselohrträger mehr nachgewiesen als noch im Jahr zuvor. Dennoch verbleibt der Luchs als „vom Aussterben bedroht“ auf der Roten Liste.
Laut einer heute veröffentlichten Pressemitteilung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) wurden am Ende des Monitoringjahres 2019/2020 in Deutschland 125 bis 135 Luchse gezählt. Davon 32 Weibchen mit 59 Jungtieren im ersten Lebensjahr. Im vorhergegangenen Monitoringjahr wurden nur 84 bis 88 selbstständige Luchse inklusive 27 Luchsweibchen mit Jungen bestätigt. Das Monitoring beginnt stets am 1. Mai und endet am 30. April des Folgejahres.
„Das Luchsmonitoring […] zeigt gegenüber dem Vorjahr zwar einen deutlichen und erfreulichen Zuwachs, jedoch ist die Anzahl an Luchsweibchen mit Nachwuchs in Deutschland immer noch zu gering, um von einem stabilen Bestand zu sprechen.“, erklärt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. Der Erhalt der Tierart könne deshalb nicht als gesichert gelten.
Der streng geschützte Eurasische Luchs (Lynx lynx) benötigt zur Ausbreitung zusammenhängende waldreiche Gebiete. Da diese Voraussetzung in Deutschland nicht flächendeckend gegeben ist, gibt es hier dem BfN zufolge drei weitestgehend isolierte Luchsvorkommen. Eines befindet sich im Osten Bayerns und ein weiteres im Pfälzerwald. Die dritte Population befindet sich im Harz, in dessen Westteil (Niedersachsen) nach der Jahrtausendwende 24 Gehegeluchse ausgesetzt wurden.
Wie ebenfalls der BfN-Pressemitteilung zu entnehmen, starben im Monitoringjahr 2019/2020 zwei Luchse mehr als im Jahr zuvor. Die häufigste Todesursache ist und bleibt der Straßenverkehr. Hier verendeten acht Luchse. Bei Vieren ist die Todesursache unklar, zwei Stücke starben einen natürlichen Tod. Ein Luchs wurde illegal erlegt.
jz
Luchs in freier Wildbahn. (Symbolbild: Gerhard G. /Pixabay)
(Quelle: BfN)
Weitere Luchsansiedlung im Plälzerwald.
Bundeslandspezifische Informationen finden Sie hier.
Und Allgemeines zum Luchs gibt es beim BfN.