Nach dem Angriff dreier Wölfe auf polnische Waldarbeiter folgte nun die Reaktion: Am Samstag wurden in Zmiennica bei Brzozów im Südosten Polens zwei Grauhunde entnommen. Erste Obduktionsergebnisse liegen bereits vor.
Die Forderungen des Bürgermeisters von Brzozów wurden umgesetzt. Am Freitag genehmigte der Generaldirektor für Umweltschutz, laut der polnischen Nachrichtenseite nowiny24, die Entnahme von bis zu drei Wölfen. Bereits am Tag darauf erfolgte der Abschuss der beiden Welpen. Die Jungwölfe seien ein knappes Jahr alt gewesen und hätten 24,4 kg und 24,1 kg gewogen.
Die Kadaver wurden nach Sanok gebracht, wo Bezirkstierarzt Stanisław Kaczor die Autopsie durchführte. Sie seien, abgesehen von einer Räudeerkrankung, gesund gewesen. Außerdem sagte Kaczor, „Ich bin kein Genetiker, aber meiner Meinung nach waren sie keine Hybriden.“ Ein DNA-Test soll Gewissheit bringen.
Ihren äußeren Merkmalen zufolge, handelte es sich bei den entnommenen Welpen um reinrassige Wölfe.
(Symbolbild Shutterstock)
Einen bedeutenden Fund machte der Mediziner in Isegrims Pansen: Dort entdeckte er Karotten- und Kartoffelschalen. Dies ist ein klares Anzeichen dafür, dass sich die Grauhunde auf der Suche nach Fraß in Ortschaften trauten. „Der Fund von Nahrungsresten aus Haushalten ist eine Bestätigung dafür, dass die Tiere […] in der Nähe menschlicher Siedlungen nach leichter Beute suchten, ohne die für Wölfe charakteristische Angst vor Menschen zu zeigen“, resümierte Piotr Otrębski, Sprecher der Generaldirektion für Umweltschutz (GDOŚ).
Bei der Behörde gingen im vergangenen Jahr 28 Anträge bezüglich Wolfsentnahmen aus ganz Polen ein. Davon wurden 18 genehmigt. Die beiden Grauhunde aus Zmiennica waren die ersten erlegten in diesem Jahr. Der Abschuss des dritten Wolfes sei laut nowiny24 vorerst ausgesetzt.
jz