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Renault Kangoo: Die Leichtigkeit des Seins…

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Auf den ersten Blick sieht der Renault Kangoo recht brav aus und die zwei seitlichen Schiebetüren, die Stauräume unter der Decke unterstreichen die vom Hersteller betonte „Familienfreundlichkeit“. Aber …

Von Peter Brade

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Optisch und technisch hat der Kangoo nur noch wenig mit dem legendären Renault R4 gemein.

… der Kangoo 4×4 hat es faustdick hinter seinen großdimensionierten Außenspiegeln. Für den Jäger ist das Fahrzeug perfekt zugeschnitten und ermöglicht einen unbeschwerten Reviereinsatz – im wahrsten Sinne des Wortes.

Im Test hat der Kangoo mit einer Leichtigkeit zerklüftete Waldwege bezwungen, die gegenüber einem gewichtigen Allrad so unterschiedlich war, wie der Flugstil eines Falken und einer Großtrappe. Der Kangoo fliegt mehr durchs Gelände als dass er mit starker Bodenhaftung Profil in den Waldboden drückt.

Um möglichen Schlägen durch Holz und Steinen vorzubeugen, wäre neben dem Kunststoff-Auffahrschutz eine zusätzliche Bodenpanzerung sinnvoll. Angriffspunkte für Beschädigungen sind aber minimal. Die 20 Zentimeter Bodenfreiheit bieten alle Möglichkeiten auch verschärftes Gelände auszumanövrieren. Die kurzen Überhänge hinten und vorne ermöglichen steile Übergänge von Böschung und das Durchfahren von Gräben ohne Aufsetzer.

Eine Sperre wurde beim Kangoo nicht vermisst. Der Fahrstil ist aufgrund der nicht vorhandenen Geländeuntersetzung entsprechend flott. Ein langsames, geruhsames Diesel-Fahren im Revier ist nicht die Fortbewegungsart des Kangoo, vielmehr das schnelle, agile, unaufhaltsame Voranpreschen.

Die riesige Heckklappe ist leicht zu öffnen und hält Regen und Schnee ab, während der Jäger Waffe und Ausrüstung schultert. Der geräumige Kofferraum hat einen pflegefreundlichen Kunstoffboden. Durch das senkrecht stehende Ersatzrad wird die Ladefläche aber eingeschränkt.

Den Platz für den Pneu braucht im Kofferraumboden die Antriebstechnik für die Hinterachse. Selbst beim teuren VW-Tourareg V 10 kennt man dieses Problem. Hier hat wurde das Ersatzrad kurzerhand weggelassen. Mit chemischen Flickmitteln aus der Druckdose kann man sich bei bestimmten Reifenschäden auch behelfen.

Der Kangoo ist ein wirklich praktisches Jägerauto. Dessen eigentlich für die Familie konstruierten Merkmale kommen dem Jäger durch die Allradversion voll zugute. Leichte Zugänglichkeit des Innenraums, viel Platz, leichtes Manövrieren und günstiger Preis und Motor sind Punkte, die den Kangoo in dieser Klasse einmalig machen. Durch die geringe Länge und die kurze Schnauze ist das Manövrieren auf engstem Raum ein Kinderspiel. Kein Wunder, dass viele Forstämter 4×4-Kangoos als Dienstfahrzeuge angeschafft haben. Der Kangoo ist auch eines der ganz wenigen Autos, die einen Gummiboden haben und notfalls auch mal mit dem Schlauch ausgespritzt werden können.

Weniger innovativ, aber auch in der Renault R 4-Tradition konstruiert, ist der Citröen Berlingo, den es zur Zeit in Deutschland nicht aber mit Allradantrieb gibt. Der ähnliche Peugeot Partner kommt dieser Tage als Modell Dangel 4×4 mit Allradantrieb auf den Markt.

Foto: Peter Brade

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