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Range Rover Evoque II P 250

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Der kompakte SUV von Land Rover ist neu auf dem Markt. Die zweite Generation des Evoque ist äußerlich eher unverändert, während im Innenraum viel neue Technik aufwartet. Die DJZ hat ihn mit Bleifuß sowie über Stock und Stein getestet. Hans Jörg Nagel

Fotos: Hans Jörg Nagel/Nils Weingärtner

Spielereien oder nützliche Extras? Sauer hat vor zwei Jahren den beheizbaren Büchsenschaft auf den Markt geworfen, warum sollte Land Rover dann nicht auch versenkbare Öffnungsmechanismen für Autos konstruieren? Drückt man den Kontakt, fährt die Griffleiste heraus. Tür auf und rein. Dort der nächste „Hingucker“: Schaut der Autolenker in den Rückspiegel, überrascht ihn das glasklare Abbild des rückwärtigen Verkehrs. Die deckenhohe Ladung im Heck ist wie weggezaubert. Grund dafür: Der Rückspiegel ist nicht auf „Spiegel“ eingestellt, sondern auf „Kamera“. Die ist am Dach montiert und bietet freie Sicht aufs Hinterland.

Viel Plastik, wenig Platz

Der Range Rover Evoque P250 ist vorgefahren. Erster Eindruck: Zugegeben, kernig kommt er schon rüber, aber auch ein wenig protzig. 2011 liefen die ersten über Deutschlands Straßen, jetzt ist der neue zu haben. Äußerlich hat sich wenig getan. Neuerungen sind vor allem in der Fahrzelle vebaut.

Hokuspokus: Die Griffe verschwinden während der Fahrt wieder in der Tür 

Das SUV-Coupe kommt sehr hochläufig daher. 21-Zoll-Reifen und eine Bodenfreiheit von 21 Zentimetern entlocken dem Grünrock erst einmal ein Lächeln. Aber dass der Unterbodenschutz vorne wie hinten nur schwacher Kunststoff ist, lässt die Stimmung kippen. Auch ein Blick in den Laderaum ändert das nicht. 591 Liter passen hinten rein. Da lässt sich bestenfalls Hund und Werkzeugkiste transportieren – oder zwei Überläufer. Beides zusammen keinesfalls. Wird die Rückbank umgelegt, sieht’s etwas anders aus: 1.383 Liter Volumen sind ganz ok. Auch innen geht es recht eng zu. Der Evoque II ist 4,37 Meter lang, 2 Meter breit sowie 1,65 Meter hoch. Da ist der Raum für Insassen recht knapp bemessen, zumal eine breite Mittelkonsole im Fond zusätzlich Platz nimmt.

Fahrprogramme für alle Fälle

Aber genau darin steckt der nächste Blickfang. Unter dem Haupt-Display (Medien, Navi, Telefon, Parkassistent…) findet sich ein weiteres. Über den TFT- Bildschirm lassen sich unter anderem Klimaanlage und Fahrmodi steuern. Sechs davon sind per Touchscreen abrufbar: Dynamic (individuelle Einstellung von Motor, Getriebe, Lenkung, Fahrwerk), Eco, Komfort, Schnee- Programm, Schlamm- sowie Sandprogramm. Zu viel Auswahl? Dann hat der Fahrer die Möglichkeit, „Auto“ zu aktivieren. In diesem Fahrprogramm sucht sich der Brite die jeweils beste Performance hinsichtlich Untergrund und Fahrsituation.

Über das zweite Display lassen sich unter anderem die Fahrmodi einstellen 

Der permanente Allrad-Antrieb des Benziners packt ordentlich zu, alleine die aufgezogenen Reifen des DJZ-Testwagens bringen im Revier nur unbefriedigend die Motorkraft auf den herbstlich aufgeweichten Waldboden. Zwischenbilanz: Im Gelände soweit ok, wenn Stollenreifen aufgezogen sind.

Rasend schnell und saubequem

Auf der Straße geht’s ab. Hier spielt der neue Range Rover seine Trümpfe gnadenlos aus. 250 Pferde stecken unter der Haube. Beachtliche 365 New- tonmeter Zugkraft schöpft er aus dem 2-Liter-Aggregat. In 7,5 Sekunden schafft er den 0-auf-100-km/h-Spurt. Und bei Vollgas pendelt sich die Nadel um 230 km/h ein. Das sind sportliche Werte. Ernüchterung stellt sich beim Verbrauch ein: 11,5 Liter Super verlangte der Brite im DJZ-Test (Gelände, Berg, Stadt, Autobahn). Aber nicht nur hohe Geschwindigkeiten machen mit dem neuen Evoque Spaß, auch das Cruisen auf Überlandstraßen ist ein Vergnügen. Der extrem ruhige Motorlauf und – dank riesigem Panoramadach – der (gefühlt) freie Himmel über dem Kopf sorgen für entspanntes Dahingleiten. Mit dem Evoque macht Reisen Spaß. 

Für Jäger gibt’s günstigere SUVs

Ein Auto für Jäger? Nicht leicht zu beantworten. Eine Menge Offroad-Features, zudem ein geländetauglicher Böschungs- winkel von 19,5 Grad (vorne) und 30,6 Grad (hinten), sowie einer Wattiefe von 60 Zentimetern, sprechen für seine Einsatzbereitschaft in Wald und Flur. Dagegen spricht sein instabiles Korsett aus Kunststoff. Ein Wurzelstock und die Schürze ist Plastikschrott. 

Auf der Straße ist der Range Rover eine Granate. Sportlich fix und extrem komfortabel. Kaufentscheidend kann sich nun der Preis auswirken: Der Testwagen kostet beachtliche 76.500 Euro. Hans Jörg Nagel 

Eine Bodenfreiheit von 21 Zentimetern lässt auch„Kunststücke“ im Revier zu 

Range Rover Evoque P 250

Leistung: 250 PS
Hubraum: 1.998 ccm
Max. Drehmoment: 365 Nm
Länge: 4,37 m
Breite: 2m
Höhe: 1,65 m
Laderaumvolumen: 591 – 1.383 l
Leergewicht: 1.893 kg
Bodenfreiheit: 21 cm
Wendekreis: 11,6 m
Verbrauch: 11,5 l
Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
Preis ab: 38.000 Euro
Preis Testwagen: 76.500 Euro

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