ANZEIGE

Rumänien: Braunbär tötet Touristin

1556

Jetzt erneut ein Todesfall durch einen Braunbär in Rumänien. Bei einem rumänischen Schafhirten berichtet höchstens die Lokalzeitung. Doch diesmal ist es eine junge Touristin und so geht die Nachricht um die Welt.

In Rumänien wurde eine Toristin von einem Braunbär getötet
Wanderern in Bärengebieten wird in Nordamerika die Mitnahme von Bärenspray unbedingt angeraten. (Foto: Rolf D. Baldus)

Die Wanderin (19) war mit einem Freund im Bucegi-Massiv in den Südkarpaten zu einem Wasserfall unterwegs, als die beiden von einem Braunbär angegriffen wurden. Er packte die junge Frau am Bein und schleppte sie weg. Der Begleiter konnte das Tier nicht verjagen und wählte den Notruf.

Rettungskräfte fanden das Opfer in einer 100 Meter tiefen Schlucht, so die Bergwacht. Der Bär war noch bei der Toten und zeigte sich aggressiv. Die Polizei erschoss ihn deshalb. Zuvor hatte man wegen des noch anwesenden Bären eine Bergung per Helikopter erwogen, sich aber nach einer Erkundung aus der Luft anders entschlossen. Auf Facebook wurden Fotos des Opfers mit dem Bären gepostet, bald danach aber wieder gelöscht. Nach anderen Einträgen soll es kurz zuvor in derselben Gegend bereits einen Vorfall mit einem aggressiven Bären gegeben haben. Das Tier hatte demzufolge drei Wanderer angegriffen, von denen einer aber Bärenspray mit sich führte. Angeblich hatte die danach informierte Polizei mitgeteilt, dass das Vorkommen von Bären im Wald normal sei.

In Rumänien gibt es inzwischen acht- bis zehntausend Bären. Nach Ansicht von Fachleuten und Jägern übersteigt das die ökologische Tragfähigkeit bei weitem. Vorfälle sind häufig und nehmen zu. Es gibt Verletzte und Tote. Doch fast immer sind Holzfäller, Schafhirten und ärmlich lebende Dorfbewohner betroffen. Naturschutzorganisationen rührt das nicht, und sie fordern weiterhin Totalschutz. Dabei hat sich ganz besonders der rumänische WWF als Jagdgegner hervorgetan. Laut Umweltministerium sind in den letzten zwanzig Jahren 26 Menschen getötet worden.

Verboten hatte die Jagd auf Bär und Wolf die frühere, der grünen Bewegung nahestehende Umweltministerin Palmer. Inzwischen sind in ganz begrenztem Maße Abschüsse von Problembären erlaubt. Politische Initiativen zur Reduzierung des Bärenbestandes waren aber nicht durchsetzbar. Die Regierung hat angekündigt, die Abgeordneten aus der Sommerpause holen, um das weitere Vorgehen hinsichtlich der Bejagung der Bären zu debattieren.

rdb

Einen Beitrag über eine Braunbärenjagd in Kroatien finden Sie in der aktuellen Ausgabe der JWW 4/2024 oder hier auf PareyGo …

ANZEIGE
Aboangebot