In der Russischen Föderation kam es zur weltweit ersten nachgewiesenen Übertragung des Vogelgrippe-Virus H5N8 auf Menschen. Sieben Mitarbeiter einer Geflügelfabrik haben sich im Dezember im Süden Russlands infiziert.
Die Gans ist der Vogel mit den meisten Geflügelpest-Infektionen. (Symbolbild: Ulrike Leone /Pixabay)
Nach Angaben der russischen Behörden ist die Übertragung des Subtyps H5N8 durch das staatliche Forschungszentrum für Virologie und Biotechnologie Vektor nachgewiesen worden. Die Informationen über diesen ersten Fall seien laut Anna Popowa, Leiterin der russischen Gesundheitsbehörde, bereits an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gesendet worden. Die erkrankten Arbeiter, so Popowa weiter, hätten sich nach mildem Krankheitsverlauf wieder erholt. Grund zur Annahme, das Virus könne auch von Mensch zu Mensch oder durch infizierte Lebensmittel übertragen werden, gebe es bislang nicht, so die Ärzte Zeitung gestern.
In Deutschland wurden, dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zufolge, bisher 625 Fälle bei Wildvögeln und 65 Fälle beim Hausgeflügel amtlich bestätigt (Stand 21.02.2021, 9.30 Uhr). In der Regel führt eine solche Virusinfektion bei Federwild zum Tod, berichtet die Tagesschau. Nach Ausbruch in einem Mastbetrieb wurden im Januar allein in Brandenburg etwa 16.000 Puten geschlachtet. Eine Gefahr für den Menschen gehe vom deutschen Geflügelpest-Erreger jedoch nicht aus.
Auffällig ist eine Konzentration der Virus-Ausbrüche im Norden Deutschlands. Stand: 15.02.2021 (Quelle: FLI – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit)
Prozentuale Verteilung bestätigter Geflügelpest-Infektionen bei Wildvögeln seit vergangenem Oktober. Stand: 15.02.2021 (Quelle: FLI – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit)
„Wir nehmen die aktuelle Seuchenlage zum Anlass, Geflügelhalter daran zu erinnern, dass sie ihre Tiere durch eigene Maßnahmen schützen können, indem sie die Biosicherheitsmaßnahmen konsequent einhalten. Tote Vögel bitte nicht mit bloßen Händen anfassen – falls doch geschehen, sollten die Hände sofort desinfiziert werden.“, sagt Bundesministerin Julia Klöckner. Eine Information an das zuständige Veterinäramt sei erwünscht, sollten gleich mehrere tote Vögel an einem Ort gefunden werden.
jz
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