Trotz einer gewachsenen Wolfspopulation wurden in Sachsen-Anhalt im Monitoringjahr 2022/23 deutlich weniger Übergriffe auf Nutztiere verzeichnet als in den Jahren zuvor.
Laut jüngstem Monitoringbericht wurden deutlich weniger Übergriffe auf Nutztiere verzeichnet (Foto: SK /AdobeStock)
Laut Monitoringbericht des Landesamtes für Umweltschutz (LAU) ist die Zahl der Risse auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gesunken.
Insgesamt sei die Zahl der in Sachsen-Anhalt lebenden Wölfe zwischen Mai 2022 und April 2023 um 18 auf 201 gestiegen. Hinzu kämen 36 Tiere, die sich in grenzübergreifenden Territorien bewegen. Die Zahl der Wolfsrudel kletterte um 3 auf 27 Wolfsrudel.
Mehr Wölfe, weniger Nutztierrisse
Trotz des „moderaten“ Populationswachstums sind die Übergriffe auf Nutztiere dem Bericht zufolge um 21,3 Prozent auf 59 zurückgegangen. Rückläufig sei ebenfalls die Zahl der getöteten Tiere gewesen, die sich um 40,1 Prozent auf 176 verringerte. Die Anzahl der durch Wölfe getöteten Nutztiere sei damit auf den niedrigsten Wert seit 2018 gesunken.
Für Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann bleiben Herdenschutzmaßnahmen, die Übergriffe und Risse verhindern, das zentrale Mittel der Wahl. Wölfe mit auffälligem Verhalten sollten zwar möglichst zeitnah, rechtssicher und unbürokratisch entnommen werden. Eine gezielte Bestandsregulierung mittels systematischer Entnahmen hält er jedoch im Lichte der Ergebnisse für unangemessen.
14 Wölfe verendeten im Berichtsjahr, davon zehn bei Verkehrsunfällen und zwei durch ein Bisstrauma. Ein Wolf ist ertrunken und ein weiteres Tier wurde illegal getötet.
fh