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Jäger mit 3 von 10 Tauben – Mehr Tierschutz beim Schrotschuss!

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Ohne Training ist der Flintenschuss mitunter reine Glückssache! Der Tierschutz bleibt dabei häufig auf der Strecke. Eine tragbare Situation?

 

Schießprüfung
Gute Flintenschützen fallen nicht vom Himmel. Sie trainieren regelmäßig. Dem einen oder anderen ist ein Talent in dieser Disziplin sicherlich angeboren, aber auch die besten Schützen sagen: Nur das stetige Üben auf dem Schießstand hilft, seine Leistungsfähigkeit auf hohem Niveau zu halten.
 
Immer wieder wird deshalb aus dem Lager derer, die regelmäßig den Schießstand besuchen, die Forderung nach dem jährlichen Schießnachweis laut. Dieser Wunsch stößt aber mindestens genauso oft auf Ablehnung.
 
Ein Argument: Einem Jagdpächter ist es nicht zuzumuten, dass er womöglich mitten in der Pachtperiode den Nachweis nicht besteht. Er dürfte sein Revier somit nicht mehr bejagen. Ein grundlegendes Argument der Befürworter ist hingegen die Verantwortung der Jäger, das Wild vor unnötigen Qualen zu schützen. Um dies zu gewährleisten, muss neben der Ausrüstung vor allem eins passen: die Schießfertigkeit.
 
Der Grundstein dafür wird während der Jungjäger-Ausbildung gelegt. Die bestandene Prüfung kann als abgeschlossene Schießlehre bezeichnet werden. Geselle oder Meister wird man allerdings erst später – in der Jagdpraxis. Der Jagdschein ist lediglich die Legitimation, das Jagen, also auch das Schießen, zu lernen. Zum „Meisterschützen“ kann man daher erst in den Folgejahren werden – durch Reichlich Erfahrung in der Jagdpraxis und vor allem stetiges Üben auf dem Schießstand.
 
Schaut man sich die Ausbildungssituation an (Prüfungsordnungen auf den Seiten 32 und 33), fällt auf, dass bei der Flintenprüfung deutlich weniger Treffer erzielt werden müssen als beim Büchsenschuss. Grob gerechnet muss nur jede dritte fliegende Tontaube zersplittern. Ein getroffener auf zwei möglicherweise angeflickte Vögel – reicht das auch in der Praxis? Bei der Prüfung mit der Büchse hingegen macht ein Schuss, der nicht in den Ringen liegt, das Bestehen je nach Prüfungsdisziplin mitunter bereits sehr schwer.
 

 

Der Kipp- oder Rollhase ist in zahlreichen Bundesländern immer noch der Regelfall in der Schießprüfung. Die Kritik vieler Praktiker: nicht mehr zeitgemäß! Im Hinblick auf steigende Flugwild- und fallende Hasenstrecken ein durchaus nachvollziehbares Argument.
 
Um den Faktor Prüfungsstress auszuklammern, gibt es die Idee, eine Mindestanzahl von Tontauben während der Ausbildung beschießen zu müssen. Fraglich ist allerdings, ob Trap- und Skeet-Tauben den größten Praxisbezug haben oder Parcours-Tauben dafür nicht besser geeignet sind? Problematisch ist in diesem Fall aber die Dichte der dafür geeigneten Schießstände.
Grundsätzlich überzeugt die Idee, Jungjäger durch eine Mindestanzahl von geschossenen Wurftauben, im  Idealfall Trap-, Skeet- und Parcourstauben, bestmöglich auf die Praxis vorzubereiten.
 
Mancher Schießausbilder fordert sogar, dass Kursteilnehmer in der Ausbildungszeit 6 von 10 Tauben treffen müssen, um zur Prüfung überhaupt zugelassen zu werden. Wahrscheinlich eine Idee, die ebenso wie die Forderung nach dem Schießnachweis keine Schule machen wird. Aus jagdpraktischen und Tierschutzaspekten aber zumindest diskussionswürdig.
 
Frei von Prüfungsordnungen und Schießnachweisen ist die Eigenverantwortung des Jägers einer der wichtigsten Faktoren. Zum einen ist regelmäßiges Training auf dem Schießstand eine Möglichkeit, den Tierschutz bei der Flintenjagd nicht zu kurz kommen zu lassen. Zum anderen ist dafür die Schussabgabe entscheidend. In der Theorie liegt die maximale Schussentfernung bei 35 Metern. Die Praxis sieht da etwas anders aus – das Richtmaß wird häufig überschritten.
 
Da Entfernungsschätzen bei der Flintenjagd, gerade auf Flugwild, sehr schwer ist, hilft eine einfache Regel: Erkennt man die Konturen, ist das Wild nah genug. Oft liegt die Entfernung dann schon unter 35 Metern – umso besser!
Noch ein Aspekt, der oft vergessen wird: Deckung geht vor Durchschlagskraft! Selbst Gänse werden von Profis mit 2,7 bis 3 Millimeterschrot bejagt. Beim Einhalten der Maximaldistanz fallen damit auch schwere Graugänse wie Säcke vom Himmel.
 
Flintenjagd macht Spaß! Je besser die Ergebnisse, desto süchtiger macht sie. Im Unterschied zur Büchse geht es aber weniger um Präzision, mehr um korrekten Anschlag und richtigen Schwung. Eine Schaftanpassung (Beitrag auf der beiliegenden Abonnenten-DVD) kann da wahre Wunder vollbringen.
Peter Diekmann
 

 

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