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Shanna Reis im Interview: Zwischen Weinberg und Revier

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Shanna Reis ist Winzerin und Jägerin: Die 30jährige leitet den Hegering Gensingen in der „rheinhessischen Toskana“, dem Landkreis Mainz-Bingen. Am 21. März trat sie im WDR-Regionalfernsehen beim Koch-Wettbewerb „Land & lecker“ an, bei dem sich alles um „kulinarische Schätze aus der Region“ dreht. Shannas Einsatz: Natürlich ein Wildmenü aus eigener Jagd…

Shanna Reis mit dem Deutsch-Stichelhaar-Duo Kolya und Iago sowie Rauhaar-Teckeldame Henriette (Foto: Manueal Fischer, Navanet.de)

Kommen Sie aus einer jagdlich geprägten Familie?

Schon mein Uropa war Jäger, mein Opa und mein Vater sind Jäger; unser Revier haben wir seit 60 Jahren gepachtet. Während meines Studiums der Weinwirtschaft bot der LJV 2016 den Jagdkurs an der Uni als Abendveranstaltung an. Ich war zu der Zeit Vegetarierin, aber ich dachte: Wenn ich selbst Fleisch erbeute, kann ich es auch guten Gewissens essen!

Wie kam es, dass Sie die Leitung Ihres Hegeringes übernahmen?

Es fand gerade ein Altersumbruch statt und so ergab sich die Möglichkeit, den Staffelstab zu übernehmen. Gemeinsam mit mir ist ein ganzes Team junger Leute nachgerückt. Wir sind nun die neue Generation.

Wo sehen Sie die aktuellen Herausforderungen der Jagd?

Wir stehen an einem Übergang von der Generation der Traditionalisten zur Generation der sozialen Medien. Ich denke, es wird immer wichtiger, mehr nach außen zu kommunizieren, weil wir von allgemeiner Zustimmung abhängig sind. Ich glaube aber auch, dass wir uns mit der Öffentlichkeit bei den Themen Nachhaltigkeit und Naturschutz treffen können.

Nachhaltigkeit ist auch beim Weinbau für Sie ein wichtiges Thema…

Ja, aber als Familienbetrieb können wir keine Utopien verfolgen, sondern müssen realistische Kompromisse mit der Wirtschaftlichkeit machen, wenn wir das Weingut auch an künftige Generationen weitergeben wollen.

Womit treten Sie bei „Land & lecker“ im Wettbewerb der kulinarischen Schätze an?

Als Gruß aus der Küche serviere ich Wildknacker vom Schwarzwild, das mein Freund erlegt hat. Als Hauptgericht kommen Rehrücken und -keule vom 800-Grad-Grill auf den Tisch. Die Hitze verschließt die Poren augenblicklich und lässt das Fleisch richtig saftig werden. Den Bock habe ich im letzten August während der Blattzeit gemeinsam mit meinem Großvater in unserem Revier erlegt, mit einem Krico-Stutzen im Kaliber .270 von meinem Vater.

Wir drücken Ihnen die Daumen für die Sieger-Abstimmung im 28. März! (Das Interview führte Carsten Krystofiak)

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