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Vitara von der Streckbank: Suzuki Gran Vitara XL7 V6

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Nicht die „längste Praline“, sondern den längsten Vitara der Welt hatte die DEUTSCHE JAGD-ZEITUNG im September 2004 im Test.

Von Peter Brade

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Der Suzuki Vitara XL7 wirkt ein wenig langgezogen. Die Passsagiere profitieren von dem großen Innenraum.

Etwas merkwürdig mutet das Gefährt schon an, wenn man den kurzen Fun-Vitara oder auch den normalen Grand Vitara-Fünftürer gewöhnt ist. Aber spätestens beim Blick in den riesigen Kofferraum und beim Einsteigen in ein geräumiges Auto wird dass Gefühl vermittelt, in einem Suzuki-Pullmann zu sitzen.

Ein richtig praktisches und komfortables Auto ist der Grand Vitara XL7. Wahlweise kann man ihn mit sieben oder mit fünf Sitzen und dem erwähnten Kofferraum ordern. So oder so: Man fährt mit dem XL7 in der höheren Geländewagenklasse. Etwas ähnelt der Suzuki dem alten Jeep Cherokee.

Aber nicht nur die Länge ist Trumpf, vor allem auch der Motor. Ein V6-Triebwerk mit 184 PS bei einem Einstiegspreis von rund 26.000 Euro ist ein echtes Schnäppchen. Mit Automatik-Getriebe und einer schlicht edlen Innenausstattung steht der Suzuki den amerikanischen Vorbildern in Sachen Fahrkomfort in nichts nach.

Ein weiteres Plus ist die Untersetzung, die dem Suzuki die nötige Kraft verleiht, wenn es darauf ankommt. Die Vorderachse wird im Allradmodus starr zugeschaltet. Das führt zwar zu den bekannten Verspannungen im Antriebsstrang, ist aber im Gelände von untergeordneter Bedeutung.

Trotz seiner Länge ist der XL7 noch recht wendig. Fast zwölf Meter Wendekreis sind zwar kein Pappenstiel und machen ihn nicht zum Serpentinen-Sprinter. Durch gute Rundumsicht und leichte Lenkung lässt sich der XL7 aber problemlos manövrieren.

Das laufruhige Triebwerk ist im unteren Drehzahl-Bereich sehr leise. Beim Beschleunigen wird es dann allerdings unangenehm laut. Gespräche sollte man daher besser bei langsamer Fahrt führen oder nach Aktivierung des Overdrives, der die Drehzahl absenkt.

Ein spezieller Power-Schalter bewirkt nicht nur die Anzeige „Power“ neben dem Kilometerzähler, sondern versetzt den Suzuki in eine Art Dauer-Kickdown. Die Automatik schaltet erst in höheren Drehzahlen, wodurch Drehmoment und Beschleunigung gesteigert werden. In bergigen Gebieten oder beim Hängerbetrieb ist diese Einstellung sehr zu empfehlen.

Die Heckklappe schwenkt trotz montiertem Reserverad leicht auf und der Aufhalter funktioniert sicher. Leider ist die Klappe an der rechten Seite angeschlagen, was beim Parken und Beladen am rechten Fahrbahnrand ungünstig ist.

Der XL7 V6 ist ein bequemes Reise-Fahrzeug. Im Gelände bietet er bewährte Suzukitechnik. Bei Fahrten mit Heckantrieb auf schlüpfrigem Untergrund sollte man mit dem Gaspedal vorsichtig sein, da es leicht zum Übersteuern kommt. Mit dem Fahrzeug macht Suzuki einen großen Schritt vorwärts in das Segment der komfortablen Nobel-Allradler.

Ein direkt vergleichbares Fahrzeug gibt es nicht. Ähnlich wäre ein langgezogener Mitsubishi Pinin. Etwas tendiert der Suzuki auch in Richtung des Nissan Terrano. Auf jeden Fall ist er eine preiswerte Alternative.

Foto: Peter Brade

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