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Wolfsschutz: Hunde statt Esel

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23.03.2015
 

Beim Schutz vor Wölfen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Nachdem im Nordosten der Bundesrepublik vermehrt Esel zum Schutz von Schafherden eingesetzt werden, sollen jetzt spezielle Herdenschutzhunde Wölfe von Angriffen abhalten.
 
Nach jahrelangem Ringen will die Brandenburgische Landesregierung künftig die Anschaffung solcher Hunde mit EU-Geldern fördern. Ab wann wie viel Geld fließt sei aber noch offen. „Wir stehen erst am Anfang der Planungen“, sagte ein Sprecher des Agrarministeriums in Potsdam gegenüber der Märkischen Online-Zeitung.
 
Der Schafzuchtverband begrüßte die Ankündigung. „Wir freuen uns über alles, was den Schäfern hilft“, sagte der Vorsitzende Knut Kucznik. Er verwies jedoch darauf, dass man dazu schon seit drei Jahren mit dem Land im Gespräch sei und die Nachbarn in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen bereits eine Förderung bekämen.
 
Kucznik geht davon aus, dass ab dem Spätsommer die Anschaffung von Herdenschutzhunden gefördert wird. Der Zuschuss werde voraussichtlich rund 75 Prozent betragen, ähnlich hoch ist er zumindest in Sachsen. „Das ist fair“, sagt Kucznik der Zeitung weiter. Rund 800 bis 3.500 Euro koste ein solcher Hund, je nach Ausbildungsgrad.
 
Herdenschutzhunde kommen in der Regel bereits im Schafstall zur Welt. Die Welpen müssen lernen, dass sie zur Herde gehören, um sie später verteidigen zu können. Ein guter Hund stelle sich zwischen Herde und Eindringling und mache dem Fremden „verbal, in einer international verständlichen Sprache deutlich, dass es hier nicht weiter geht“, erklärt Schäfermeister Kucznik humorvoll.
 
Wenig hält er allerdings von der Idee, im Kampf gegen Wölfe auf Esel zu setzen. Knut Kucznik, bekannt für ironische, aber auch drastische Formulierungen, sagte dazu: „Wer seine Herde mit einem Esel schützen will, ist selbst einer.“ Esel seien Steppentiere und würden gutes, eiweißreiches Futter, wie es Schafe brauchen, gar nicht vertragen. „Außerdem ist davon auszugehen, dass ein Esel, der zum Wolf böse ist, auch zu Schaf und Mensch nicht nett ist.“
 
Damit noch nicht genug: Der Tierschutz schreibe vor, dass ein Esel nicht allein gehalten werden dürfe, er brauche mindestens einen Artgenossen. „Hat er diesen aber, kümmert er sich nicht mehr um den Wolf“, behauptet Kucznik, der selbst zwei Esel auf dem Hof hat. Auch das Fell eigne sich nicht für Nächte im Freien. „Er braucht einen Unterstand.“
sj
 


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