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Wortgeschichte: „grüner Zweig“

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Woher stammt die Redewendung „auf keinen grünen Zweig kommen”?

Woher stammt die Redewendung „auf keinen grünen Zweig kommen”?
Es hat ihn erreicht: Eichhörnchen im Frühjahr (Foto: were /AdobeStock)

Diese Redensart ist seit dem 15. Jahrhundert belegt, etwa in Sebastian Brants Moralsatire „Das Narrenschiff” von 1494 (Basel). Auch Johann Wolfgang v. Goethe nutzt diese Redewendung in den „Maximen und Reflexionen”, einer Spruchsammlung, welche 1833 posthum herausgegeben wurde. Dort heißt es: „Es ist traurig anzusehen, wie ein außerordentlicher Mensch sich gar oft mit sich, seinen Umständen, seiner Zeit herumwürgt, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen.”

Von Anfang an also hatte die Redewendung die Bedeutung von: keinen Erfolg, kein Glück haben bzw. es zu nichts bringen. Doch wie kam es zu ihr? Einige Sprachforscher bringen sie mit einem alten Rechtsbrauch in Verbindung: Danach hatte der Verkäufer eines Grundstückes dem Käufer eine Rasenscholle mit einem hineingesteckten Zweig eines Baumes zu übergeben.

Andere betrachten den grünen Zweig als Kampfpreis bzw. Siegeszeichen beim ritterlichen Turnier. Dann aber müsste es bei den Verlierern heißen: Er kommt zu keinem grünen Zweig. Wieder andere Wissenschaftler sehen in ihm das Symbol für Wachsen und Gedeihen. Am wahrscheinlichsten ist nach dem Linguisten Lutz Röhrig der Bezug zur Bibel (Hiob 15,32). Dort steht: „Er wird ein Ende nehmen vor der Zeit: und sein Zweig wird nicht grünen”.

rr

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