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Brandenburg: Wolf sorgt für steigende Wildschäden

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Die Züllsdorfer Jäger (Landkreis Elbe-Elster) sind besorgt über die Zunahme von Wildschäden vor dem Hintergrund einer wachsenden Wolfspopulation, so der Landesjagdverband in einer Pressemitteilung von heute.

 

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Jäger ächzen unter zusätzlichen finanziellen Belastungen, ausgelöst durch eine wachsende Wolfspopulation (Shutterstock)
Ausgangspunkt der Besorgnis sei die Höhe der Wildschäden in der Züllsdorfer Feldflur gewesen. „Trotz erhöhter Aktivität schaffen es unsere Jäger kaum noch, die Schäden in erträglicher Höhe zu halten“, schrieb Jagdvorsteher Höhne dem Minister. Zur Erklärung habe er hinzugefügt, dass sich mit der Etablierung eines Wolfsrudels in der Annaburger Heide insbesondere das Rotwild anders verhält.
Die weiblichen Tiere – Kahlwild genannt – würden Großrudel von 70 bis 120 Stück bilden und seien bereits tagsüber auf den Feldern aktiv. Außerdem wechsle das Wild die aufgesuchten Flächen ständig und unvorhersehbar. Sobald die Jäger feststellen würden, dass das Großrudel da sei, sei es in den meisten Fällen schon zu spät. Und niemand könne erwarten, dass die Jäger täglich rund um die Uhr an allen gefährdeten Flächen anwesend seien.
Ein solches Rudel richte in nur zwei Stunden einen riesigen Schaden an. Die Jäger hätten sich in ihren Jagdpachtverträgen verpflichtet, für Wildschäden aufzukommen. Damals sei die Rückkehr der Wölfe aber noch nicht vorherzusehen gewesen, die Bedingungen hätten sich inzwischen grundlegend geändert. Die laut Gesetz langfristig abzuschließenden Verträge gälten aber weiter, und so komme es für die Jäger zu starken finanziellen Belastungen.
Das Landwirtschaftsministerium sei um brauchbare Antworten gebeten worden. Jagdvorsteher Höhne habe klargestellt, dass die Züllsdorfer mehr erwarten würden, als die von Euphorie geprägte Wolfskampagne der Vergangenheit. Diese Hoffnung sei enttäuscht worden.
In seiner Antwort habe das Landwirtschaftsministerium zwar symbolisch Verständnis für die Sorgen der Betroffenen vor Ort geäußert, darüber hinaus sei dem Schreiben jedoch nichts zu entnehmen, was auch nur im Ansatz problemlösend hätte wirken können. Konkret heiße es im Antwortschreiben: „[…] zeigen die Erfahrungen, dass es in den Wolfsgebieten für die Jäger schwieriger werden kann, Beute zu machen. Insoweit erscheint es sinnvoll und zweckmäßig, wenn sich die Jäger mit ihrem Jagdregime auf die Anwesenheit der Wölfe einstellen.“
Mit so einem Hinweis sei den Jägern kein bisschen geholfen. „Dieser Umstand zeigt eindrucksvoll, dass hier einmal mehr Politik gegen die betroffenen Bewohner im ländlichen Raum gemacht wird. Die Leute, die täglich mit dem Wolf umgehen müssen, werden im Regen stehen gelassen“, so Udo Appenzeller, Präsidiumsmitglied des Landesjagdverbandes Brandenburg e.V. (LJVB).
 
Piela verweise in seinem Schreiben auf den Wolfsmanagementplan sowie die Sitzungen der AG „Wolf und Wild“ sowie „Herdenschutz“. Plenums „[…] Die Arbeitsergebnisse vorgenannter Gremien werden auch einfließen in eine für 2017 vorgesehene Evaluierung des Wolfsmanagementplans“, so Piela. In diese Evaluierung wird sich auch der Jagdverband aktiv einbringen. „Wir werden uns aber nicht mit Versprechungen abspeisen lassen“, sagt Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des LJVB. „Angesichts der rasant steigenden Wolfspopulation und der wachsenden Probleme muss endlich festgelegt werden, wie viele Wölfe Brandenburg ertragen kann und will. Eine unbegrenzte Ausbreitung ist realitätsfern und sorgt im ländlichen Raum für rapide sinkende Toleranz gegenüber dem Großraubtier.“
PM LJVB
 


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