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DJZ-Testrevier: Fuchs kann immer kommen!

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Den jagdlichen Abschluss im DJZ-Testrevier bilden alljährlich zwei Hegejagd-Wochenenden. Die Teilnehmer hatten lehr- und beutereiche Erlebnisse … Von Revieroberjäger Erich Kaiser

Foto: Tanja Brandt

Hegejagd im DJZ-Testrevier

Es hat geklappt! Kann mich hier mal jemand mit dem Pick-up abholen?“ So dröhnt es lautstark durch mein Handy. Es ist Ramona, die ohne Jagdbegleiter in Sichtweite hangabwärts unterhalb des Jagdhauses sitzt. Mehr habe ich den euphorischen Schilderungen nicht entnehmen können. Wenige Minuten später fährt Berufsjäger-Azubi Florian mit Jungjägerin Ramona und deren Beute bei der Wildkammer vor. Meine suchenden Blicke machen einen Fuchsrüden aus, den ich eingerollt in einer Wildwanne auf der Ladepritsche entdecke: sauberer Kugelschuss sowie respektabler Balg. Unter Florians Anleitung streift die überglückliche Ramona den Rotrock, damit er zum Gerben verschickt werden kann.

Das erste Mal

Auch Lars aus dem Ruhrpott wird von Diana besonders verwöhnt. Der junge Chemiker hatte bislang nur auf Nutria Weidmannsheil. Unter Führung von Jagdfreund Ingo gelingt es ihm während zweier Ansitze, seine erste Sau zu erbeuten und zudem eine Doublette auf weibliches Kitz sowie Ricke. Sein vierter Schuss auf ein weiteres Kitz beim dritten Ansitz geht aufgrund eines Konzentrationsfehlers leider daneben. Aber auch durch Fehler gewinnt der Weidmann ja an Erfahrung.

Jungjäger Jens ergeht es ähnlich. Er streckt seine ersten beiden Rehe mit sauberem Schuss. Dann packt ihn der Übermut: Er schießt übereilt und unkonzentriert einen Fuchs vorbei. Der Ärger darüber lässt ihn beim nächsten Mal sicher wieder hochkonzentriert sein.

Aber nicht nur Jungjäger und Greenhorns nehmen an unseren Seminaren teil. Auch Revierinhaber sowie alte Hasen zieht es ins DJZ-Revier. So auch Peter aus Hanau. Er ist ein alter Fuchs und seit mehreren Jahrzehnten Inhaber des Jagdscheins. Als Peter mit seinem Jagdführer Wolfgang vom Abendansitz zurückkehrt, herrscht Ratlosigkeit: Er habe ein Kitz beschossen auf eine Entfernung, bei der das Geschoss die Seelenachse das erste Mal schneidet. Aber weder Anschuss noch sonstige Pirschzeichen sind zu finden. Auch der äußerst erfahrene Begleiter Wolfgang hat keine Antwort.

Da strahlt Ramona über beide Wangen: Ihren allerersten Rotrock hat sie mit einer sauberen Kugel gestreckt (Fotos: ROJ ERICH Kaiser)
Alpenhörner sorgen für einen stilvollen Ausklang des Hegeseminars

Um Gewissheit zu erlangen, suche ich mit meinem einjährigen braunen Gonczy Polski-Rüden, Franzl von der Fischbeker Heide, genannt „Urmel“, nach Aufklärung: Keinerlei jagdliches Interesse der gut veranlagten und ambitionierten Bracke lassen auf ein krankes Stück Wild schließen. Der am nächsten Morgen herbeigerufene Schweißhundeführer erbringt auch keine neuen Erkenntnisse. Die dann abgegebenen Probeschüsse liegen allesamt nicht auf der ein Quadratmeter großen Kontrollschuss-Scheibe. Irgendwas stimmt wohl mit dem Zielfernrohr nicht. Die M 12 Peters wird durch meine M 03 ausgetauscht. Und beim nächsten Ansitz liegt ein Kitz mit Ein- und Ausschuss hinter den Blättern direkt am Anschuss. Diesmal war also die Ausrüstung und nicht der Steuermann Schuld.

Jagdkönig wird Forstwirt Wolfgang Stühn aus dem Schwarzwald. Er hat enormen Dusel und erlegt unter Führung von Jagdfreund Bert einen passenden Hirsch der Klasse 3. Von vielen glücklichen, interessanten, lehrreichen und lustigen Ereignissen während der Hegejagd-Seminare könnte ich noch berichten. Obwohl wir permanent Pech mit dem Wetter hatten. Die Frühjahrs-Bockseminare waren von Schnee- und Graupelschauer, eisiger Kälte und Sturmwind geprägt. Bullenhitze erschwerte die Blattjagd. Warmes Regenwetter im Winter ließ das Wild während der Hegejagden kaum ziehen.

Fazit

Am Ende der beiden Hegejagd-Seminare im DJZ-Testrevier streckten die insgesamt 16 Schützen: 3 Stück Rotwild, 5 Sauen, 12 Rehe und 4 Füchse. Das macht 24 Stück Wild – bei sechs Fehlschüssen. Aber nach der Jagd ist vor der Jagd: Und so wünschen wir allen Erlegern aus 2019/2020 nochmals ein kräftiges Weidmannsheil vom ganzen Team der DJZ!

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