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Tierschutzaktivisten gegen Entwurf des Jagdgesetzes

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Eine Vielzahl von Jägern haben in den letzten Tagen eine Resolution auf der Petitionswebsite „Change.org“ zur Novellierung des Bundesjagdgesetzes unterzeichnet.

Die Überschrift der Petition lautet: „Endet das Tierwohl jetzt auch im Wald?“ Die Jägerinnen und Jäger glaubten wohl, dass eine Petition gegen noch höhere Abschüsse von Schalenwild zu unterstützen sei. Kaum jemand hat aber, so scheint es, den länglichen Text zu Ende gelesen. Denn dann wäre aufgefallen, dass sich dort neben durchaus zutreffenden Aussagen eine Vielzahl abstruser Behauptungen findet. Da wird ein totales Artensterben vorausgesagt und behauptet, ein großer Teil der erlegten Rehe werde weggeschmissen und gar nicht verwertet. Unterlassenes und verspätetes Aufbrechen des erlegten Wildes, was Verwerfen als Folge habe, sei auch die Praxis.

Falsche Verbündete! Die Anti-Jagdszene fordert einen „Wald ohne Jäger“ (Foto: Svenja Wölfinger)

Als Quelle für diese Behauptung wird ein Wildtierschutzverein angeführt, der sich auf seiner Website als Verein zur Abschaffung der Jagd darstellt. Das scheint auch in der Tat der Hintergrund dieser Petition zu sein, die es bislang immerhin schon auf 10.000 Unterschriften gebracht hat.

Denn auch die Anti-Jagdszene ist gegen die Novelle des Bundesjagdgesetzes. So haben sich 28 Tierschutz- und Antijagdorganisationen, von A wie Aktionsbündnis Fuchs über die unsägliche Peta bis hin zu W wie Welttierschutzgesellschaft, in einer gemeinsamen Stellungnahme gegen den Entwurf der Bundesregierung zur Änderung des Jagdgesetzes gewandt.

Sind den großen Naturschutzorganisationen die Pläne für einen noch höheren Abschuss von Schalenwild nicht radikal genug, so fordern diese Vereine das genaue Gegenteil. Der Tierschutz werde den wirtschaftlichen Interessen der Forstwirtschaft einseitig untergeordnet und insgesamt geschwächt. Ein relevanter wirtschaftlicher Schaden durch die meisten Tierarten könne nicht nachgewiesen werden. Fazit: Der Waldumbau geht auch ohne Jagd. Die Anti-Jagd-Gruppen schließen deshalb ihre Stellungnahme für den Bundestag ab: „Um den Aufwuchs von Wäldern kurzfristig zu sichern, erscheinen technische non-letale Schutzmaßnahmen erfolgversprechender zu sein, als ein maßloses Abschießen von Wildtieren.“

rdb

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