Die Zahl der Jagdscheininhaber in Deutschland steigt seit Jahren. Das ist auch in Rheinland-Pfalz der Fall, wo sowohl die steigende Zahl der Wildunfälle, ein Anstieg bei der afrikanischen Schweinepest und auch die Wildschäden in der Landwirtschaft für große Probleme sorgen.
Besonders der für das Land so wichtige Weinanbau ist davon betroffen. Gerade das Bejagen von Wild in den Weinbergen gilt als anspruchsvoll, weil es durch die Steillagen talabwärts kaum Schussmöglichkeiten gibt. Die aktuellen Entwicklungen führen dazu, dass immer häufiger auch landwirtschaftliches Personal auf die Jagd geht. Da jedoch nur jagen darf, wer in Besitz eines Jagdscheins ist, kann der steigende Bedarf nur langsam gedeckt werden.
Der Bedarf an Jägern in Rheinland-Pfalz steigt: Größte Jagdschule Süddeutschlands eröffnet 4 neue Standorte (Foto: Sophia Lorenzoni)
Die Jagdschulen in Rheinland-Pfalz reagieren jetzt auf diese Entwicklung, da viele angehende Jäger bisher ins benachbarte Saarland gehen mussten, um dort zu lernen und ihre Prüfung abzulegen. Dies ist in Zukunft seltener erforderlich. So hat die größte Jagdschule Süddeutschlands, die „Jagdschule Dr. Hartl“ 2018 vier neue Standorte in Bad Dürkheim, Landau, Speyer und Kaiserslautern eröffnet.
Jagdschulen wie die von Dr. Hartl bereiten Jagdscheinanwärter auf die anspruchsvolle Prüfung vor, die jeder angehende Jäger absolvieren muss. Sie besteht aus einer schriftlichen Prüfung mit ca. 100 Fragen, die zu 80% richtig zu beantworten sind. Hinzu kommen mehrere mündliche Prüfungen und eine Waffenhandhabungs- und Schießprüfung. Dabei ist die Branche gar nicht so konservativ, wie man es ihr oft nachsagt. Die Jagdschule Dr. Hartl etwa hat eine eigene Lern-App entwickelt, mit der die Schüler spielerisch auf die Prüfungen vorbereitet werden.
PM JSH