…so lautet der Werbeslogan für den Daihatsu Terios. Aber wie hoch ist nun der Intelligenz-Quotient des Mikro-Allrades mit einem Basis-Preis von 14.090 Euro?
Von Peter Brade
Der Terios ist extrem schmal. Zu seinen Vorteilen im Gelände gehört die gute Verschränkung. |
„Schmal wie ein Handtuch“ oder „Hänfling“ sind Kommentare, die bei der ersten Begegnung mit diesem Kleinstgelände-Wagen zu hören sind. Aber gerade hier liegt der Vorteil. Der Terios schafft locker einen Wendekreis von nur 9,4 Metern. Und richtig beeindruckend ist es, wenn man sich einmal mit ihm durch scheinbar unbefahrbare Spalten zwischen Altholz-Stämmen gequetscht hat.
Kompakt und wendig
Dank sehr guter Verschränkung, geringster Überhänge, 185 Millimetern Bodenfreiheit und leichtem Gewicht, kommt man mit dem Terios (fast) überall hin – auf jeden Fall überall dahin, wo die dicken Brummer schon lange festsitzen. Das Mitteldifferential (Kraftverteilung normalerweise 50:50) kann elektrisch gesperrt werden und für 300 Euro Aufpreis gibt es sogar noch eine Hinterachssperre. Was will man mehr? Eigentlich nur noch eine Untersetzung. Aber die lässt sich aufgrund des ausgesprochenen Leichtgewichts von 1.050 Kilogramm verschmerzen.
Fünf Jäger fasst der Innenraum des Terios, allerdings wäre in diesem Fall ein sechster Mann sinnvoll, der nach dem Stopfen die Türen von außen fest zudrückt. Kompaktheit und nur 3,85 Meter Länge fordern eben ihren Tribut. Ein echter Pluspunkt sind die zwei Fonds-Türen, die das Verstauen von Waffe und Jagd-Utensilien erleichtern.
Dass der Daihatsu nicht unbedingt das Gefühl vermittelt, aus dem Vollen gearbeitet zu sein, lässt sich nicht leugnen. Hier und da ist das Plastik doch ein bisschen dünn geraten, zum Beispiel lassen sich die Radkästen im Kofferraum mit einem Finger eindrücken, oder der Scheibenwischermotor bewegt sich bereits im Normalbetrieb leicht gegenläufig in seiner Verankerung. Was soll´s, Daihatsu gewährt drei Jahre Vollgarantie und eine Anschlussgarantie wird angeboten.
Im Gelände und auf der Straße
Der Terios ist eine konkurrenzlos geländegängige Alternative, das steht fest. Aber wie macht sich der Kurze auf der Straße? Normalerweise sind Autobahn und dieser Radstand zwei Dinge, die eine Harmonie von vornherein ausschließen. Beim Terios weit gefehlt. Eine mehrstündige Autobahnfahrt zum DJZ-Flintentraining ließ sich mit dem Terios erstaunlich komfortabel zurücklegen. Das Fahrwerk hat ein dickes Lob verdient.
Nur an Steilstrecken hatte der Motor arg zu arbeiten. Wenn jetzt noch der zugelassene Anhänger von 1,35 Tonnen angehängt ist, wird die Fahrt zur Tortur für Mensch und 1,3-Liter-Maschine.
Die Vierstufen-Automatik wird elektronisch geregelt und schaltet das 86-PS-Triebwerk in einem permanenten Kickdown. Die hohen Drehzahlen bis zum Schaltvorgang, lassen sich aber durch bewusstes Zurücknehmen des Gases reduzieren. Man muss Geduld beweisen, und bis zum Erreichen von 100 km/h vergehen eben mindestens 19 Sekunden.
Erfreulich die Anzeige an der Zapfsäule. Der getestete Automatik-Terios verbrauchte nur 8,5 Liter Normalbenzin. Die Schaltversion liegt laut Hersteller nochmals rund einen Liter darunter.
Drei Varianten
Es gibt den Terios in drei Ausstattungsvarianten: Das Top-Modell liegt bei 17.150 Euro, ist dann aber auch mit allem Erdenklichen ausgestattet: Neben Servolenkung und Gepäckraum-Beleuchtung (Serie) verfügt es über Klima-Anlage, elektrische Fensterheber und Spiegel, Zentralverriegelung und Alufelgen und ABS.
Mit seinen Mini-Maßen steht der Terios allein auf weiter Flur. In ähnlicher Gewichtsklasse rangieren der Suzuki Ignis Allrad oder der gute alte Fiat Panda Allrad, den es in Deutschland leider nicht mehr gibt. Der Suzuki Jimney ist spezieller auf das Gelände abgestimmt und bietet keine vier Türen.