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Defender Rough II

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DJZ 11/2012

Land-Rover hat den 2012er-Modellen einige „Leckerchen“ spendiert. ABS, Klimaanlage oder auch beheizbare Sitze sind nur einige Extras. Trotzdem ist und bleibt der Defender 110 ein Geländewagen für Erwachsene.

Von Hans Jörg Nagel

 

Defender
Spartanisch oder praktisch? Per Drehrad wird die Dachluke geöffnet (Foto: Hans Jörg Nagel)

Das Positive zuerst: Der neue Defender ist ein unschlagbarer Wühler. Er hat die „Große Suhle“ gepackt. Bis zum Bodenblech Schlamm, und das auf 5 Meter Strecke. Jagdfreund Bernd aktivierte die Sperre, atmete tief durch und gab vorsichtig Gas. Tatsächlich: Der Land Rover setzte sich in Bewegung, weit spritzte der Matsch, die Stollenreifen griffen, und der wuchtige Wagen erreichte festen Untergrund. Im 2012er Defender arbeitet ein neues 2,2-Liter-Dieselaggregat nach Euro-5-Norm. Trotz des kleineren Hubraums verspricht der Hersteller gleiche Kraft (90 kW) und ebensoviel Drehmoment (360 nm) wie beim 2,4-Liter-Vorgängermodell. Der Spritverbrauch wird mit 11,1 Litern auf 100 km angegeben. Bei kombinierten Fahrten mit hohem Geländeanteil schluckte das 2-Tonnen-Monster im DJZ-Test nur gut 1 Liter (12,2) mehr. Mit dem serienmäßigen Rußpartikelfilter ist der robuste Brite von 2012 sauberer als sein Vorgänger.

 

 


Affe auf dem Schleifstein

 

Beim Einsteigen zeigt sich das schmale Trittbrett als wenig hilfreich. Trotz der enormen Länge des Viertürers ist es in der Fahrerkabine eng. Dem kann auch kaum durch Verschieben des Sitzes Abhilfe geschaffen werden, denn der Spielraum ist ebenfalls sehr klein.

 

 


 

Schlüssel ins Schloss – natürlich links – und zünden. Die Maschine springt holprig und laut an. Gang rein. Mit einem Krachen quittiert das Getriebe den ersten Gang. Blick nach vorne: Die kleine Frontscheibe reicht aus, wirkt aber ebenso lächerlich wie die winzigen Scheibenwischer. Die tun aber ihre Arbeit wie große. Blick auf die Armaturen: Dort ist viel Platz ungenutzt, weil das Info-Angebot sehr spartanisch ausfällt. Für den DJZ-Test stellte Land Rover das Sondermodell „Rough II“ zur Verfügung – die Luxusvariante. Neben farblichen Spielereien zum Beispiel am Frontgrill und der Scheinwerfereinfassung, enthält die Limited-Edition unter anderem ABS mit elektronischer Traktionskontrolle, Klimaanlage, Winterkomfortpaket (Frontscheibe und Vordersitze beheizbar)
und ein modernes Audiosystem. Hinzu kommen unter anderem LED-Heckleuchten, mattschwarze 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein Riffelblech-Karrosserieschutzpaket, Ledersitze und Lederlenkrad. Nett gemeinte „Leckerchen“, die das Reisen mit dem Defender aber nur unwesentlich angenehmer machen.

 

 


 

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Wühlen kann der neue Defender. Beim Manövrieren braucht er aber viel Platz. (Foto: Hans Jörg Nagel)
Bremsen an einer Ampel, der „Urrumpel“ kommt zum Stehen. Grün, schalten und Gas geben. Mühsam kommt das Schwergewicht auf Touren. Immerhin braucht er 17 Sekunden, um die 100 km/h zu erreichen. An scharfe Lenkmanöver bei hoher Geschwindigkeit ist nicht zu denken. Den Kasten würde es früher oder später auf die Seite legen. Also vorausschauend fahren!
Materialschau: Die Suhle hat er meisterhaft genommen. Hohe Bodenfreiheit, ausgeklügeltes Sperrdifferential, grobstollige Reifen – damit kommt man überall durch. Aber nun steht er im Altholz, und es gibt nur einen Weg raus. Dazu muss gewendet werden. Mit dem Riesenkasten und einem Wendekreis von 13 Metern eine akrobatische Meisterleistung.

 

 


Fazit

 

Auch der 2012er Defender ist trotz technischer Neuerungen ein Offroader für Erwachsene. Die neue Motorisierung fällt nicht weiter auf, soll aber umweltschonender sein. Der Landy ist vom Fahrverhalten her, von Ausstattung und Motorisierung ein reiner Geländewagen, stößt aber gerade abseits der Wege aufgrund seiner Maße und Unbeweglichkeit an Grenzen.

 

 

 


Technischen Daten

 

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Die wenigen Bedienelemente sind großzügig angebracht. (Foto: na)
Leistung: 122 PS
Hubraum 2.198 ccm
Länge 4,78 m
Höhe 2,02 m
Bodenfreiheit 31,4 cm
Verbrauch (DJZ-Test) 12,2 l
Leergewicht 2.062 kg
zulässiges Gesamtgewicht 3.050 kg
Wendekreis 12,8 m
Höchstgeschwindigkeit 145 km/h
Preis ab 39.600 Euro, Preis (Testwagen) 43.600 Euro

 

 

 

 

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