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Brandenburg: Krisenstab entgleitet Seuchengeschehen

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Nachdem in den Landkreisen Märkisch-Oderland und Spree-Neiße Wildschweinkadaver außerhalb der Kernzone positiv auf Afrikanische Schweinepest (ASP) beprobt wurden, übt der Landesjagdverband Brandenburg an der Landesregierung scharfe Kritik.

Der Landesjagdverband Brandenburg übt scharfe Kritik an der Seuchenbekämpfung seitens der Landesregierung. (Quelle: LJVB)

„Seit einem halben Jahr grassiert die Afrikanische Schweinepest unverändert stark im Land Brandenburg. Der Landesregierung ist es nicht gelungen, die Ausbreitung der ASP einzugrenzen“, heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

In einer aktuellen Pressemeldung fordere die zuständige Ministerin Ursula Nonnemacher eine schweinepestfreie Zone und eine beidseitige Zäunung entlang der polnischen Grenze. „Ministerin Nonnemacher läuft mit dieser Forderung dem aktuellen Seuchengeschehen hinterher. Bereits im Jahr 2019 forderten wir als LJVB eine wildschweinsichere Barriere nach Polen“, erklärt LJV-Präsident Dirk-Henner Wellershoff. Der Seuchendruck aus dem Nachbarland sei unkalkulierbar hoch. Der bestehende Zaun sei alles andere als wildschweinsicher, wie verschiedene Aufnahmen belegen würden. Beschädigungen an Zaunlagen würden oft erst nach Tagen geschlossen. Wäre der nationale Katastrophenfall mit Beginn des ASP-Seuchengeschehens ausgerufen worden, wie vom LJVB gefordert, würden personelle und materielle Ressourcen schneller verfügbar sein.

Schwere Vorwürfe

„Die aktuellen Funde zeigen, dass die bisher getroffenen Maßnahmen ihre gewünschte Wirkung verfehlen und die Landesregierung die Kontrolle vollständig verloren hat“, heißt es in der Mitteilung weiter. Empfehlungen seitens der Jägerschaft zur Seuchenbekämpfung seien von dem für die Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen zuständigen Leiter der obersten Jagd- und Forstbehörde Dr. Carsten Leßner abgewehrt worden. „Mit diesem Versagen in der Seuchenbekämpfung müssen sich die verantwortlichen Personen ernsthaft den Konsequenzen stellen“, sagt Dr. Wellershoff. Der Landesjagdverband Brandenburg fordere den Rücktritt der agierenden Personen und eine Neuausrichtung des ASP-Krisenstabs in Brandenburg.

PM/fh

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