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Flintenfreuden

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Editorial DJZ 4/2015
 

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Einladung zum Hegeringschießen. Für das leibliche Wohl wird gesorgt, das Bläsercorps soll aufspielen, zudem werden Preise unter allen Teilnehmern verlost. Geschossen wird im Schießkino unter Drückjagdbedingungen (50 Meter, Hochwildkaliber). Im Prinzip eine feine Sache. Aber fehlt da nicht etwas? Ja genau, der Schrotschuss bleibt außen vor. Das ist leider typisch für unsere Zeit, in der Rotwild, Sauen und Rehe Hochkonjunktur haben, Fasan, Hase oder Kanin aber (zu) wenig Beachtung geschenkt werden.
Woran liegt das? Auf den ersten Blick scheint dies in der Streckenentwicklung beim Schalenwild zu gründen. Im vergangenen Jagdjahr wurden beispielsweise knapp 475.000 Sauen und 1.160.000 Stück Rehwild gestreckt. Das sind gigantische Zahlen. Ähnlich beim Niederwild: Es wurden 2013/14 zum Beispiel etwa 580.000 Wildtauben sowie gut 475.000 Rabenvögel erlegt. Das ist aber noch nicht alles. Denn insgesamt wird in Deutschland mehr Nieder- als Schalenwild geschossen: Einerseits 1.790.000 Stück Schalenwild und andererseits über 2.330.000 Hasen, Kanin und Federwild (Jagdjahr 2013/14, ohne Raubwild). Freilich wird nicht jeder Waldhase mit Schrot auf den Balg gelegt.
Fasan und Kanin haben für so manchen Weidmann einen Nachteil: Sie besitzen keinen Kopfschmuck. Zudem werden Stockenten oder Ringeltauben meist im Flug, also in der Bewegung, erlegt und nicht vom Hochstand mit sicherer Gewehrauflage. Das fordert den geübten Flintenschützen. Um so wichtiger ist der regelmäßige Besuch eines Wurftaubenstandes oder noch besser eines Jagdparcours.
Und wer übt, wird auch sauber schießen. Dann machen Treibjagden auf Hase und Fasan viel Freude. Ich lasse übrigens für eine gute Niederwildjagd (fast) alles stehen und liegen. Besser als auf Drückjagden kommt man dort zwischen den Treiben mit Mitjägern ins Gespräch. Und wenn alles prima läuft, wird die Strecke so richtig schön bunt. Einfach herrlich! Auch Entenstrich, Taubentage (siehe auch den Film auf dieser Heft-DVD) oder Lockjagd auf Krähen machen viel Freude. Trap, Skeet und Jagdparcours übrigens auch. Probieren Sie’s doch mal!
 
Weidmannsheil
Ihr
Dr. Rolf Roosen
Chefredakteur
 
 


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