Der Jagd- und Forstgesellschaft Stolberg/Harz wurde als erstem Jagdbetrieb in Deutschland von der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Maanagementsystemen (DQS) das Zertifikat „Nachhaltige Jagd“ verliehen.
Die DQS mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein unabhängiger Prüfdienstleister und hat in einem aufwändigen Prüfverfahren das nachhaltige Jagen der 1997 gegründeten und in Stolberg im Südharz ansässigen Gesellschaft bewertet.
Geprüft wurde nach Maßgabe von 22 Kriterien zur jagdlichen Nachhaltigkeit, die die deutsche Delegation des Internationalen Jagdrates CIC und der DJV in den letzten drei Jahren erarbeitet und anlässlich der Messe Jagd und Hund im Januar 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt haben.
Es gilt weiterhin, Wild als nachwachsende und natürliche Ressource zu bewirtschaften (Foto: Silvio Heidler)
Zu den wesentlichen Anforderungen an nachhaltige Jagdbetriebe zählen danach unter anderem die Natur zu erhalten, Tierarten und deren Lebensräume zu schützen, regelmäßig Wildbestände hinsichtlich Zahl und Zustand zu erfassen und sich an die Grundsätze des Tierschutzes und des Tierwohls zu halten. Es gilt weiterhin, Wild als nachwachsende und natürliche Ressource zu bewirtschaften, durch das Nutzen von Wild in der Region Arbeitsplätze zu schaffen und Lebensgrundlagen zu stärken, erlegtes Wild zu verwerten und zu vermarkten oder auch einen freiwilligen Beitrag für die Gesellschaft als Natur- und Artenschützer zu leisten.
Innerhalb der Jägerschaft gibt es keine einheitliche Meinung zur Zertifizierung von Jagd. Viele lehnen Zertifizierung als nicht notwendig und zu aufwändig ab.
Weder CIC noch DJV haben sich bislang dafür ausgesprochen, nach Maßgabe ihrer Kriterien zu zertifizieren. Am Beispiel Stolberg wird aber deutlich, wie wertvoll es ist, dass die Verbände mit der Formulierung von Kriterien zur nachhaltigen Jagd eine breit abgestimmte und auf wissenschaftlichen Arbeiten basierende Grundlage für derartige Zertifizierungen gelegt haben.
rdb
