SUV hört man bei Land Rover nicht gerne. Auch der neue Freelander wird als Geländewagen vorgestellt. Das heißt aber nicht, dass sich der TD4 XE nur abseits der Wege wohlfühlt.
Der Freelander 2.2 TD4 XE (Foto: Hans Jörg Nagel) |
Unauffällig, ohne Schnickschnack, aber als „Revier-Esel“ mit Charakter, so präsentiert sich das Freelander-Sondermodell aus dem Hause Land Rover. Im DJZ-Test hat sich die Version 2.2 TD4 XE vorgestellt. Diese ist limitiert auf 400 Einheiten. Empfehlenswert nicht zuletzt, weil das Sondermodell knapp 4 000 Euro billiger ist als die Basisvariante der TD4-Serie. Nur deren Softtop-Version ist etwas günstiger. Muss man nicht verstehen, ist aber so.
Aufgeräumt, aber durchaus edel wirkt der Innenraum des kleinsten Land Rover-Models. Übersichtlichkeit ist Trumpf. Mit dem Start-Stop-Knopf wird der Diesel-Motor gestartet. Jetzt stehen dem Fahrer 152 PS zur Verfügung. Die merkt man. Mit ordentlich Zug geht es auf die Straße. Ruhig gleitet der Landy dahin und zeigt sich auch in zügiger Kurvenfahrt „leinenführig“. Für weite Autobahnetappen kann man ihn bis auf 180 km/h hochziehen, er bleibt spurtreu und gelassen.
Übersichtliche Armaturen in britischnüchterner Anordnung. Das unvermeidliche Gurt-Warnsignal ist im Revier eine Plage |
Alles andere als ein „saufender Brite“
Steht der XE vor einer Ampel und sein Fahrer auf der Bremse, schaltet der Brite ab. Das Eco-System erkennt überflüssigen Spritverbrauch. Wechselt der linke Fuß wieder auf die Kupplung startet der XE selbstständig. Land Rover verspricht dadurch eine Sprit-Ersparnis von 11 Prozent. Wem das allerdings zuviel „An und Aus“ ist, deaktiviert einfach diesen Modus. Die hohe Ökonomie des neuen Landys wird zudem durch Leichtlaufreifen auf 16-Zoll-Felgen und einen reibungsoptimierten Antriebsstrang abgerundet. Im DJZ-Test lag der Durchschnittsverbrauch bei 7,5 Litern.
Wer es sportlicher mag, hat die Möglichkeit, den neuen Freelander 2 als Benziner zu fahren, i6 nennt sich diese Variante. 233 PS scheuchen ihn – nach Werksangaben – in nur 8,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Ein Novum im 4×4-Segment: Das Triebwerk wurde von den Briten so kompakt gehalten, dass es quer montiert ist.
Ordnung muss nicht sein. Auf über 1 600 Liter lässt sich der Gepäckraum ausdehen |
Schmankerl serienmäßig
Im Innenraum ist ordentlich Platz. Und die Fahrgastzelle wird auch abseits der befestigten Wege kaum durchgeschüttelt. Land-Rover nennt dies einen „feinen Federungskomfort“. Auch ins Hinterteil des Freelanders passt Einiges. Bei einem maximalen Gepäckraumvolumen von 1670 Litern finden Wannen, Werkzeug, Baumaterial und Rehbock ihren Platz. Der Allradantrieb ist permanent. Dank elektronischer Kraftverteilung gibt es kaum den falschen Untergrund.
Im DJZ-Test ging es über Schotterpisten, steile Holzabfuhrwege und selbst über nasse Wiesenhänge ohne Probleme. Die etwa 20 Zentimeter Bodenfreiheit reichten ebenfalls aus. Schräge Pisten sind auch kein Problem, die Wankneigungskontrolle des Freelanders denkt mit.
Noch ein paar Schmankerl hat der neue Freelander am Start: Wenn´s kalt wird, wärmen Heizungen unter den Frontsitzen Jägers Hintern. Ist´s warm, kühlt die serienmäßige Klimaanlage. Für Stimmung sorgt das CD-Radio mit MP3-Anschluss. Die Rücksitzbank ist teilbar, und wenn´s brenzlig wird, blasen sich sieben Airbags auf. Die Einparkhilfe, die elektronische Bergabfahrhilfe und das Traktionsprogramm kommen hinzu – serienmäßig. Und das alles gibt’s für nicht einmal 26 000 Euro.
Hans Jörg Nagel
Technische Angaben |