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Gamsabschuss in der Kürnach vorerst gestoppt!

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In diesem Jahr dürfen keine Gämsen mehr in der Kürnach geschossen werden. Das gab der Verein „Wildes Bayern“ bekannt, auf dessen Initiative diese Entscheidung auch in erster Linie zurück geht.

In letzter Minute – Gamsabschuss in der Kürnach vorerst gestoppt! (Foto: Peter Diekmann)

Mindestens 15 Gämsen hätten dieses Jahr in der Kürnach geschossen werden sollen, wäre es nach dem umstrittenen Abschussplan des Landratsamts Sonthofen gegangen. Für viele Gamskenner und ortskundige Naturfreunde und Jäger wäre das der Todesstoß für die kleine Gamspopulation westlich von Kempten gewesen. Die deutsche Delegation des Internationalen Jagdrates CIC hatte deshalb zusammen mit der Deutschen Wildtierstiftung und dem Bayerischen Jagdverband auch eine Studie zum tatsächlichen Bestand an Gamswild durchführen lassen.

Obwohl seit Jahren um ein einvernehmliches und maßvolles Vorgehen bei der Bejagung der Gämsen gebeten wurde, stellten sich laut „Wildes Bayern“ die Jagdbehörde und die Verwalter der größten Reviere in der Kürnach, der Staatsforstbetrieb Sonthofen, dagegen. Das Landratsamt vertrat die Auffassung, der für insgesamt acht Reviere geltende Abschussplan solle die Freigabe von Gämsen auf Drückjagden ermöglichen.

Der Naturschutzverein Wildes Bayern hatte deshalb schon im September Klage beim Verwaltungsgericht Augsburg eingereicht und in einem Eilantrag gebeten, zu entscheiden, bevor bei den im November stattfindenden Drückjagden Fakten geschaffen werden. „Das Gericht hat sich bereits im Eilverfahren sehr gründlich bei den einzelnen Beteiligten umgehört,“ stellt der Münchner Verwaltungsrechtler und Jagdrechts-Kommentator Dr. Michael Pießkalla fest, der den Verein vertritt. „Das Landratsamt hat nun eingelenkt und den Abschussplan mit sofortiger Wirkung außer Vollzug gesetzt, bis über unsere Klage entschieden wird.“ Dies kann sich noch bis in das kommende Jahr hinziehen. Damit ist auf jeden Fall sichergestellt, dass in diesem Jagdjahr keine Gämsen mehr legal erlegt werden können.

„Wir freuen uns, dass durch die Entscheidung des Landratsamtes in diesem Jahr die größte Gefahr gebannt ist und keine weiteren Gams mehr geschossen werden,“ freut sich Dr. Christine Miller, die als Vorsitzendes des Naturschutzvereins die Klage eingereicht hat. „Sicher wird die Verhandlung über den Abschussplan von 2021/22 auch Auswirkungen auf den weiteren Umgang mit dieser Tierart in der Kürnach und im Oberallgäu haben.“

rdb

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