Für den Wolf, der im Februar im Kreis Herzogtum Lauenburg 2 Schafe gerissen und 2 verletzt hat, liegt jetzt das Ergebnis der Gen-Untersuchung des Senckenberg-Institutes vor. Demnach handelt es sich um einen jungen Rüden, der aus einem Rudel auf dem Munsteraner Truppenübungsplatz in Niedersachsen stammt. Das teilte das Umweltministerium in Schleswig-Holstein heute mit.
Dieses Verhalten zeige Parallelen zu dem Munsteraner Wolfsrudel, aus dem der Wolf stammt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Wölfe auf dem Truppenübungsplatz in Niedersachsen fallen ebenfalls seit längerer Zeit auf, weil sie wenig Scheu vor Menschen haben. In Fachkreisen wird deshalb diskutiert, ob sie von Menschen gefüttert werden und so ihre natürliche Scheu verloren haben könnten.
Nach Ansicht des Ministeriums sei die fehlende Scheu aber nicht auf eine generelle Entwicklung bei den Wölfen zurückzuführen, sondern es handele sich eher um ein lokales Phänomen. Dies betreffe ausschließlich das Munsteraner Rudel in Niedersachsen.
Eine Ministeriumssprecherin betonte gegenüber der DJZ, dass „auf Bundesebene abgestimmt werden muss, wie mit dem Wolfsproblem umzugehen ist“.
Wölfe dürften ihre angeborene Scheu vor Menschen nicht durch Füttern verlieren. Das Land Schleswig-Holstein will dieses Thema in den zuständigen Bund-Länder-Gremien ansprechen und beraten.