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Goldschakal bei Rastatt fotografiert

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Im Stadtwald von Rastatt in Baden gelang einer Wildkamera ein ungewöhnlicher Schnappschuss.

In Deutschland ist der Goldschakal kein jagdbares Wild und streng geschützt (Symbolbild: Pixabay)

Sie fotografierte einen erwachsenen, starken Goldschakal im dicken Winterfell, der interessiert in die Kamera blickt. Das teilte nach Presseberichten ein Sprecher des örtlichen Landratsamtes am vergangenen Donnerstag mit. Er sprach auch von einem Sensationsfund.

Davon kann man inzwischen aber nicht mehr reden, denn der Zuwanderer aus dem Balkan wird seit 1997 in Deutschland nachgewiesen. Fundorte gab es schon quer durch Deutschland laut Wildtierinformationssystem des DJV und seiner Landesverbände. Ein erster Angriff auf Schafe 2017 in Schleswig-Holstein ist nachgewiesen.

Da er nicht vom Menschen ausgesetzt wurde, sondern zuwandert, fällt er nicht unter die engere Definition der „invasiven“ Tierarten. Die EU hat ihn deshalb auch nicht auf der Liste der auszurottenden fremden Wildtiere, die unsere heimischen Arten bedrohen. Im Gegenteil: Er steht auf Anhang V der FFH-Liste und damit bei den Arten, für die ein „günstiger Erhaltungszustand“ geschaffen werden muss. Auch in Deutschland ist er kein jagdbares Wild und streng geschützt. Das alles ändert nichts an der Tatsache, dass der Schakal noch nie bei uns heimisch war und die Biodiversität verschlechtert. Wissenschaftliche Daten gibt es kaum. Selbst der DJV beobachtet ihn derzeit nur.

Aus Ungarn, wo er inzwischen flächendeckend vorkommt, wird berichtet, dass der im Rudel jagende Schakal sich explosiv vermehrt und als zusätzlicher Beutegreifer stark auf das Niederwild und viele geschützte Bodenbrüter einwirkt. Er ist auch in der Lage, das Reh- und das Damwild signifikant zu dezimieren.

rdb

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