In Kooperation mit der Weltnaturschutzunion (IUCN) veröffentlichen die deutsche Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Deutsche Jagdverband (DJV) ein Hintergrundpapier, das die teilweise stark emotionalisierte Debatte um die Auslandsjagd („Trophäenjagd“) versachlicht.
Das seit September 2016 auf Englisch vorliegende IUCN-Informationsschreiben zur Trophäenjagd verweist auf Gefahren, die aus Jagdverboten oder Einfuhrbeschränkungen für Jagdtrophäen entstehen. Die IUCN erläutert, wie Jagdverbote sich negativ auswirken können auf Artenschutz, Bekämpfung der Wilderei vor Ort sowie Rechte und Lebensgrundlagen indigener und lokaler Gemeinschaften. Das Schreiben liegt nun in einer deutschen Fassung vor.
Wildbret aus regulierter Jagd stellt für große Teile der afrikanischen Bevölkerung eine hoch geschätzte und oftmals die einzige legale Fleischquelle dar (Quelle: Wunderlich/CIC/DJV)
„Forderungen nach Jagdverboten oder Importverboten sind kurzsichtig. Beide untergraben den Nutzen regulierter Jagd für den Artenschutz und gefährden die Lebensgrundlage der Menschen, die Tür an Tür mit Löwe, Elefant oder Nilpferd leben müssen. Die eigentliche Bedrohung der Wildtiere durch Wilderei oder Lebensraumverlust werden dadurch verschärft, auf keinen Fall aber gelöst“ so Dr. Wilhelm von Trott, Leiter der deutschen Delegation des CIC. Anhand zehn verschiedener Fallbeispiele zeigt das IUCN- Papier auf, welchen Beitrag nachhaltige Jagd zum integralen Schutz einzelner, lokal ehemals bedrohter Wildarten wie dem pakistanischen Markhor oder ganzer Populationen wie den Nashörnern Namibias und Südafrikas leistet.
„Mit der Bereitstellung des IUCN-Papieres auf Deutsch liefern wir Medien und politischen Akteuren hierzulande eine fundierte Quelle, die sachlich und faktenbasiert zur Auslandsjagd informiert“, so Dr. Wolfgang Bethe, DJV-Vizepräsident. Neben der Bereitstellung von Handlungsempfehlungen für relevante Entscheidungsträger, liefert die IUCN beispielsweise auch die Antwort auf die Frage, warum Jagdprogramme nicht einfach durch Fototourismus ersetzt werden können: Fototourismus erfordert politische Stabilität, die Verfügbarkeit von Infrastruktur und hohe Wilddichten um Fotografie sicher zu gewährleisten. Auslandsjäger jedoch sind an möglichst ursprünglicher Landschaft interessiert.
PM