Mittel der Wahl beim Einarbeiten des Erdhundes ist meist die Schliefenanlage. Berufsjäger Daniel Bastian rät, zunächst beim Tierarzt einen Nachweis über die Vollständigkeit des Gebisses ausstellen zu lassen. In Deutschland ist es Pflicht, dass der Hund durch einen Schieber vom Fuchs getrennt wird. Beißt der Vierläufer im Eifer des Gefechts in das Gitter, kann ein Stück Zahn abbrechen. Bei einer Zuchtschau könnte das zum Problem werden. Außerdem sollte der Vierläufer durchgezahnt sein, bevor er in die Schliefenanlage geschickt wird. Denn berührt er mit dem zu dieser Zeit empfindlichen Gebiss die Stäbe, kann es sein, dass er die Arbeit am Fuchs mit Schmerz verbindet und nur schwer wieder zum Bedrängen zu animieren ist.
Vorarbeit beim Welpen
Dennoch ist es möglich, die Bauarbeit vor und während des Zahnwechsels zu fördern. Rohre aus verschiedenen Materialien können als eine Art Zwangswechsel vom Lebensraum zur Futterstelle eingebaut werden. Je früher der Hund das Dunkel kennenlernt, desto leichter fällt ihm später das Einschliefen. Schlaue Köpfe der AG Hadamar haben sich zum Üben etwas Tolles einfallen lassen: Aus Press-Spanplatten haben sie einen quadratischen Durchlass gebaut – mit einem Schlitz an der Oberseite.
Schmisse verleiden dem erfahrenen Terrier die Baujagd nicht
Mithilfe einer Reizangel, an der eine Fuchslunte befestigt ist, wird beim Hund Trieb erzeugt. Aufgrund des Schlitzes kann die Lunte nun durch den dunklen Durchlass gezogen werden. Ohne es zu merken, schlieft der Vierläufer ein und wird anschließend belohnt, indem er die Lunte packen und beuteln darf. Vorsicht während des Zahnwechsels: Keinen Zug aufbauen, damit der Hund keine Schmerzen hat.
Dachsrein oder nicht?
Während der eigentlichen Einarbeitung am Bau ist es natürlich wichtig, sich vorher zu überlegen, wie der Hund später eingesetzt werden soll. Nur am Kunst- oder auch Naturbau? In beiden können neben Reineke auch Dachs oder sogar Waschbär und Marderhund liegen. „Da sich die in der Regel nicht sprengen lassen, kommt der Hundeführer am Naturbau meist um einen Einschlag nicht herum. Der passionierte Hund würde vorliegen und höchstens dann den Bau verlassen, wenn er versucht, über eine andere Röhre an das Wild zu kommen“, erläutert Berufsjäger Bastian.
Diese Form der Jagd wird häufig praktiziert und ist effektiv, um anderes Raubzeug als Fuchs zu bejagen. Der ehemalige Terrierführer ist jedoch kein Fan dieser Art der Bodenjagd. Durch einen Einschlag im Naturbau wird in den Lebensraum meist mehrerer Wildtiere eingegriffen. Er befürwortet die traditionelle Bodenjagd, bei welcher der Vierläufer den Fuchs sprengt und dieser dann mit der Flinte erlegt wird. Dazu sollte der Hund dachsrein ausgebildet werden.
Der Teckel wird zunächst am Kunstbau gearbeitet, später geht es auch in den Naturbau (Fotos: Sophia Lorenzoni)
Hierfür eignen sich Kunstbaue, deren Eingänge mit einer Wildkamera überwacht werden. Der junge Bauhund wird zum Schliefen an einen Bau angesetzt, in dem ein Dachs liegt. Nun heißt es, abzuwarten. Sollte der Dachs wider Erwarten springen, wird er pardoniert. Unter keinen Umständen darf der Hund Erfolg haben. Er muss lernen, den Dachs in Frieden zu lassen. Je nachdem, wie hartnäckig der Vierläufer ist, kann es sein, dass er mehrere Stunden vorliegt, wenn der Dachs nicht springt. Den Rucksack oder eine Decke zurücklassend, kann der Hundeführer sich auch entfernen, die Kirrungen bestücken oder sich anderweitig beschäftigen.
Hat der Hund aufgegeben, wird er unmittelbar an den nächsten Bau angesetzt, in dem allerdings ein Fuchs wartet. Nun gilt genau das Gegenteil: Der Vierläufer muss Erfolg haben. Sobald der Rotrock springt, muss die Schrotgarbe sitzen. Je nach Hund braucht es unterschiedlich viele Wiederholungen, bis er richtig verknüpft hat „Dachs ist pfui, Fuchs hui“.