Kleine Nützlinge ganz groß: Zum Weltbienentag macht der DJV auf die Bedeutung der Blütenbestäuber aufmerksam und gibt Tipps für insektenfreundliche Gärten. Die Politik sollte Blühflächen in der Agrarlandschaft künftig mehr fördern.
In Deutschland gibt es neben der Honigbiene 560 verschiedene Wildbienenarten, etwa die Hälfte davon ist bereits gefährdet. Anlässlich des heutigen Weltbienentages gibt der Deutsche Jagdverband (DJV) Tipps, wie Naturfreunde Balkon und Garten bienenfreundlich gestalten können. Besonders im zeitigen Frühjahr herrscht Nahrungsknappheit für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Heimische Frühblüher wie Lungenkraut oder Buschwindröschen schaffen ebenso Abhilfe wie die Kornelkirsche, ein robuster Strauch, dessen Blüten Pollen und Nektar liefern. Stauden und Sträucher sollten zeitversetzt blühen – so ist der Tisch für Insekten durchgängig gedeckt. Im Herbst bieten zahlreiche spätblühende Asternarten noch Nahrung. Selbst ein Balkon kann mit Thymian, Schnittlauch oder Zitronenmelisse zum Bienenparadies werden. Weiterer Pluspunkt: Frische Kräuter bereichern auch die eigene Küche.
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Unterschlupf für Insekten selber bauen
Ob Unterkunft aus Hartholz oder in der Dose – Nisthilfen lassen sich mit nur wenigen Handgriffen selber bauen. Sie schützen Bienen und andere Insekten vor Kälte, Feuchtigkeit und dienen als Nistplatz. Bohrungen sollten unbedingt ohne Grat sein und parallel zur Maserung erfolgen. Ein Insektenhotel am besten Richtung Süden ausrichten. Vertrocknete Blütenstände von Stauden und Totholz im Garten sind beliebte Überwinterungsplätze. Generell gilt: Naturnahe Gärten kommen Bienen und anderen Insekten zugute, Steingärten hingegen sind unattraktiv für sie.
Mehr Blühflächen in der Landwirtschaft
Der DJV setzt sich derzeit dafür ein, dass auf der landwirtschaftlichen Fläche mehr Blühflächen entstehen – für Insekten, Feldvögel und Säugetiere. Wissenschaftler des Mannheimer Instituts für Agrarökologie und Biodiversität haben herausgefunden, dass Blühflächen ohne Nutzung die Insektenvielfalt verdreifachen. Feldvögel wie Feldlerche, Braunkehlchen oder Rebhuhn profitieren besonders von Extensivgetreide mit Untersaat: Die Bestände sind dreifach höher als bei konventioneller Bewirtschaftung. Blühflächen zur Energiegewinnung haben auf Insekten, Feldvögel und Feldhasen gleichermaßen einen messbaren positiven Effekt. Für mehr Artenvielfalt sollten rund 20 Prozent der Ackerfläche naturnah bewirtschaftet werden, raten die Wissenschaftler. Der DJV fordert daher von der Bundesregierung attraktive finanzielle Anreize für Landwirte bei der anstehenden Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).
PM DJV