Geschwungene Linien, weiche Übergänge — einfach ein gelungenes Aussehen. Der neue Jeep Cherokee kommt in völlig neuem Design daher. Wie sich der schicke Straßenkreuzer im Revier schlägt? Die DJZ hat’s getestet!
Von Markus Lück
Kurz nach Arbeitsbeginn in der Redaktion kommt Kollege Hans Jörg zu mir ins Büro und kündigt an: „Heute bekommst Du den neuen Jeep Cherokee als Testauto für die nächste Ausgabe.“ Sofort kommt mir der eckige groß-motorisierte Kasten in den Sinn, der heute nur noch selten auf der Straße zu sehen ist. Doch als der Testwagen dann am Verlag ankommt, bin ich überrascht. Keineswegs eckig. Fließende Formen, schmale Scheinwerfer und ein bulliges Aussehen.
Die schmalen Xenon-Frontscheinwerfer geben einen aggressiven Touch (Fotos: Markus Lück) |
Die Bodenfreiheit von knapp 16 Zentimetern ist in Ordnung, aber nicht mehr |
Schick – aber keiner fürs grobe Gelände
Im Gelände muss der Jäger jedoch Abstriche machen. Zwar hatte der Testwagen Allradantrieb. Mit einer Bodenfreiheit von knapp 16 Zentimetern läuft der Cherokee jedoch nicht auf Stelzen. Normale Waldwege und kurze Abstecher im leichten Gelände sind kein Problem. Abenteuerliche Ausflüge sollte sich der Lenker jedoch verkneifen, sonst scheppert’s untendrunter. Ist mehr Spielraum untenrum erwünscht, muss die 170 PS-Variante (20 cm) oder die Spitzen-Version „Trailhawk“ (22 cm) gewählt werden.
Im Test machte sich das Verstellen des Terrain-Wahlschalters nicht bemerkbar |
Im Hinblick auf die Motorleistung ist die 140 PS-Maschine ausreichend. Nur bei Sprints und schnellen Autobahnfahrten habe ich mir etwas mehr Bums unter der Haube gewünscht. Durch ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern ist die Fahrt mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe sehr angenehm. Über einen Wahlschalter in der Mittelkonsole kann der Fahrer zwischen verschiedenen Fahrmodi (Auto, Snow, Sport, Sand/Mud) wählen. Im Test wirkte sich ein Verstellen aber kaum bis gar nicht aus. Neben dem 6-Gang Schaltgetriebe steht ein 9-Gang-Automatikgetriebe zur Verfügung.
Bei umgelegter Rückbank kommt die Ladefläche auf ein Volumen von 1.267 Liter |
Wie gewohnt lag der Durchschnittsverbrauch des Testwagens über den Angaben des Herstellers. Beim kombinierten Fahren, mit hohen Anteilen von Ausfahrten im Busch, schluckte der Cherokee 7,5 Liter Diesel. Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen setzen die Jeep-Konstrukteure mit dem neuen Cherokee eher auf Kunden, die hauptsächlich auf der Straße unterwegs sind. Jäger, die in ihrem Revier nur leichtes Gelände haben und bei ihrem Auto viel Wert aufs Aussehen legen, sind mit dem Jeep gut bedient.
Auf der Rücksitzbank des Cherokees haben die Insassen auch bei weit nach hinten gestellten Vordersitzen genügend Platz |
Jeep Cherokee Limited
Leistung: 140 PS
Hubraum: 1.956 ccm
Länge: 4,62 m
Höhe: 1,67 m
Bodenfreiheit: 15,7 cm
Verbrauch (DJZ-Test): 7,5 l
Leergewicht: 1.921 kg
zulässiges Gesamtgewicht: 2.450 kg
Wendekreis: 11,6 m
Höchstgeschwindigkeit: 189 km/h
Preis ab: 41.900 Euro
Preis (Testwagen): 45.050 Euro