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Nashorn-Mafia: Hörner mit Vorschlaghammer abgeschlagen

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Aus dem Ritterhaus-Museum in Offenburg (Baden-Württemberg) raubte am 18. Februar 2012 eine vierköpfige Bande beide Hörner eines ausgestellten Spitzmaulnashorns. Geschätzter Wert: 50.000 Euro. Die Polizei bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 0781/210.

 

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Das zerstörte Nashornpräparat ist nun im Foyer des Museums ausgestellt. (Foto: Ritterhaus-Museum)
Eine Frau und ein Mann lenkten am 18. Februar um die Mittagszeit das Museumspersonal ab, während zwei männliche Komplizen sich daran machten, den 70 Kilo schweren Nashornkopf  in der Kolonialgeschichtlichen Abteilung in der dritten Etage des Museums abzuhängen und in einem Nebenraum das markante vordere Horn und das kleinere dahinterliegende Horn mit Hilfe eines Vorschlaghammers zu entfernen. Danach verschwanden die vier Täter mit der Beute im Gepäck. Das hornlose Rhinozerospräparat blieb zurück.
 
Täterbeschreibung
 
Die Frau und der Mann waren etwa Ende 20. Er trug eine graue Schildkappe und helle Jeans. Sie hatte braunes, halblanges, glattes Haar und Bluejeans und einen rosa Blazer an. Wie ihre zwei Komplizen, die nur wenig später nach ihnen das Museum betraten, sprachen sie Englisch. Der zweite Mann afrikanischer Abstammung ist muskulös, etwa 170 Zentimeter groß, Mitte 20, trug eine schwarze Bomberjacke, kurzes schwarzes Haar und einen Dreitagebart. Auffällig war seine Tätowierung an der rechten Halsseite: ein gut sichtbares Kreuz. Der dritte Mann könnte ein Franzose sein. Er ist schlank, hatte einen blonden Igelschnitt, trug eine helle Bomberjacke und wird ebenfalls auf Mitte 20 geschätzt. „Das Vorgehen der Täter lässt darauf schließen, dass es sich um eine international agierende, gut organisierte Gruppierung handelt“, so die Polizei Ortenau.
 
Rabiate Profis
 
In der Vergangenheit kam es in unterschiedlichen europäischen Museen, Auktionshäusern und Depots zu ähnlichen Vorfällen. Das Offenburger Museum im Ritterhaus ist schon zum zweiten Mal Anlaufstelle für Mitglieder der „Nashorn-Mafia“. 2008 raubten schon einmal Unbekannte eine Nashorntrophäe. Auch im Reutlinger Museum wurden vor einigen Tagen einige auffällige Personen gesehen.
Grund für die Diebstähle sind die hohen, stetig steigenden Preise für heilende und potenzsteigernde Produkte auf dem asiatischen Markt, die aus dem Nasenaufsatz der Nashörner hergestellt werden.
Der Deutsche Museumsbund warnt seine Mitglieder vor den „sehr rabiat vorgehenden Profis“.
as
 


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