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Nordrhein-Westfalen: Herforder Jäger fürchten Besiedlung durch Schwarzwild

1975

In dem waldarmen Landkreis Herford galt das Schwarzwild bislang als Wechselwild. Durch den zunehmenden Anbau von Biomais könnte es in Zukunft zum Standwild werden.

Peter Brade

Die Jäger befürchten, dass die Sauen durch die verbesserten Äsungsbedingungen in den Kreis Herford einwandern. „Wir rechnen damit, dass sich Wildschweine im Kreisgebiet kontinuierlich ausbreiten“, beschreibt Gerhard Hanke, Jagdberater der Kreisjägerschaft Herford die Situation. „In der Vergangenheit hatten wir immer wieder einzelne Tiere, die durch das Kreisgebiet ziehen, wie jüngst ein Keiler, der in Spenge gesichtet wurde.“ Im Hegering Vlotho taucht Schwarzwild immer häufiger als Wechselwild auf. Es wandert aus dem Kalletal ein. Bedingt durch die hohe Vermehrungsrate suchen die Bachen neue Lebensräume.
Befürchtet werden auch zunehmende Verkehrsunfälle mit Schwarzwild wie sie kürzlich eine Rotte auf der Autobahn 2 bei Bielefeld verursachte und dabei eine Unfallserie mit mehr als sechs Autos auslöste. Rettungskräfte mussten einen Schwerverletzten aus seinem Wagen bergen. Die Polizei warnte vor erheblich höheren Folgen durch Schwarzwildunfälle. Es sei ein großer Unterschied, ob ein 18 Kilogramm schwerer Rehbock oder ein 80-Kilo-Keiler vor den Kühlergrill eines Autos prallt. Ein Zusammenstoß bei Tempo 50 verleiht dem Tier eine Masse von zwei Tonnen.
-E.B.-
Peter Brade

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