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Prominente Jäger: Andreas Kieling – Interview

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Diesen alten Keiler verfolgte Kieling mit seiner „Kim“ 2,5 Tage lang, ehe er das angeschweißte Stück erlöste. (Foto: Hans Jörg Nagel)
DJZ: Wann haben Sie den Jagdschein gemacht?
Andreas Kieling: Das war 1979 im Kreis Plön (Schleswig-Holstein).
 
DJZ: Gibt es für Sie einen jagdlichen Ziehvater?
Kieling: Auf jeden Fall. Das war mein Ausbilder zum Berufsjäger. Wildmeister Karl Lapacek, der in Deutschland ein sehr bekannter Wildschadensspezialist ist, hat mir viel vermittelt. Fachkenntnis, ebenso wie moralische oder ethische Ideale im Zusammenhang mit der Jagd.
 
DJZ: Wann sind Sie Berufsjäger geworden?
Kieling: Die Revierjägerprüfung habe ich 1982 gemacht. Meine Lehrreviere waren Lanze und Lomitz im Kreis Lüchow-Dannenberg, in dessen Nähe der berühmte „Junacksche Hirsch“ gestreckt wurde.
 
DJZ: Ihr erstes Jagderlebnis?
Kieling: Das war ebenfalls in Schleswig-Holstein, im Revier Neuhaus. Dort habe ich erstmal an Knicks Füchse bejagt. Mein erstes Stück Schalenwild war ein uralter Bock, der nur noch Knöpfe aufhatte.
 
DJZ: Und wie war das?
Kieling:
So schön wie aufregend. Es war am Ende der Blattzeit, als ich ihn anpirschte. Mit dem geliehenen Stutzen habe ich an einem Baum angestrichen, aber ich konnte nicht abdrücken. Am ganzen Leib zitternd und mit verschwommenem Blick, musste ich die Büchse viermal absetzen. Erst dann konnte ich den tödlichen Schuss abfeuern. Das war Jagdfieber pur.
 
DJZ: Was war Ihr schönstes Jagderlebnis?
Kieling:
Da gibt es viele. So suchte ich einmal mit meiner ersten Hannoverschen Schweißhündin Kim 2,5 Tage einen alten Keiler nach. Der war weich getroffen und höchst aggressiv. Kim hat so manchen Schmiss davongetragen. Schließlich konnte ich ihn erlösen.
 
DJZ: Und ihre schönste Erlegung?
Kieling:
Das war eine 14-jährige Gams im Halltal (Tirol). Dieses Steigen im Berg, die Strapazen, das tagelange Verfolgen des Wildes bleiben mir für immer unvergesslich. Ich habe es mir später nicht nehmen lassen, das Stück vor Ort zu verblasen, aufzubrechen und im Rucksack 4 Stunden lang ins Tal zu transportieren.
 
DJZ: Ihre Lieblingswild- und Jagdart?
Kieling:
Rot- und Schwarzwild. Am liebsten pirsche ich.
 
DJZ: Haben Sie ein eigenes Revier?
Kieling:
Ja. Ich habe einen etwa 130 Hektar großen staatlichen Pirschbezirk bei mir in der Eifel. Hier erlege ich im Schnitt 3 bis 4 Stück Rotwild, 4 bis 6 Rehe und 2 bis 3 Sauen pro Jahr.
 
DJZ: Was geschieht mit dem Wildbret?
Kieling:
Das landet auf dem Tisch. Meine Frau und meine Söhne essen fast ausschließlich Wild. Ich natürlich auch. Mein älterer Sohn hat übrigens den Jugendjagdschein.
 
DJZ: Sie führen ausschließlich Hannoversche Schweißhunde. Warum?
Kieling:
Mich reizt das Zusammenspiel zwischen Hund und Führer, die Arbeit am langen Riemen, mit dem Ziel, letztlich Beute zu machen. HS sind ausgesprochen wesensfest, charakterstark und haben den unbedingten Finderwillen. Diese Eigenschaften finde ich bei mir auch.
 
DJZ: Was für Waffen führen Sie?
Kieling:
Gewöhnlich eine Blaser R8 im Kaliber .30-06. Zur Nachsuche eine Blaser Offroad 9,3 x 62.
 
DJZ: Haben Sie noch einen jagdlichen Wunsch?
Kieling:
Ja. Ich habe mit Buschmännern, Inuit und Aborigines gejagt. Was ich mir noch wünsche ist, einmal gemeinsam mit den Eingeborenen von Papua-Neuguinea auf Schwarzwild zu jagen.
 
Das Interview führte Hans Jörg Nagel
 
 
 
 
 


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