Vor Kurzem wurden auf behördliche Anordnung in einem „Reduktionsgatter“ 33 Stück Rotwild innerhalb kürzester Zeit getötet. Mehrere Jagdverbände reagierten nun mit scharfer Kritik auf diese Aktion.
Die Tiroler Jägerschaft veröffentlichte am 10. Februar eine Stellungnahme zu den Ereignissen in Kaisers (Tirol). Darin distanziert sich der Verband vorbehaltlos von den Tötungen. „Derartige Massen-Keulungen haben mit weidgerechter Jagd und tierschutzrechtlichen Grundsätzen nichts zu tun. Sie sind weder weidgerecht noch tierschonend.“, erklärt Landesjägermeister Anton Larcher. Solche schockierende Aktionen dürfen sich keinesfalls wiederholen, heißt es weiter.
Neben Kahlwild wurden auch mehrere Hirsche getötet. (Foto: Gemeinde Kaisers)
Ebenso entsetzt zeigte sich auch die Salzburger Jägerschaft. „Es ist meine Hoffnung, dass sich daran kein Jäger oder Jägerin beteiligt hat. Dies hat nichts mit der Jagd zu tun, welche wir so vehement vertreten“, so Landesjägermeister Max Mayr Melnhof in einer Pressemitteilung. Derartige Gatter seien zur Reduktion von Wildbeständen strikt abzulehnen.
Auch der BJV hat nun als erster deutscher Landesjagdverband auf die Vorfälle in Kaisers reagiert. Wintergatterabschüsse seien kategorisch abzulehnen. Dazu BJV-Vizepräsident Thomas Schreder: „Ich bin entsetzt über solche Praktiken unter dem Deckmantel der Seuchenbekämpfung. Derartige Massenabschüsse von Rotwild im Gatter sind mit dem Tierschutz nicht vereinbar. Deshalb sind solche Maßnahmen mit dem BJV nicht zu machen.“
me