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SH: Verbände rufen zur Nutria-Jagd auf

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Fraßschäden an Böschungen, unterhöhlte Deichanlagen und Uferbereiche: Der südamerikanische Sumpfbiber (Nutria) ist in Schleswig-Holstein auf dem Vormarsch.

Der südamerikanische Sumpfbiber unterhölt Deichanlagen (Foto: Sebastian Grell)

Gemeinsam mit dem Landesverband der Wasser und Bodenverbände SH und dem Landesjagdverband Schleswig-Holstein ruft der Marschenverband Schleswig-Holstein e.V. zur intensiven Bejagung der invasiven Art auf.

Sumpfbiber als Problem für das Deichhinterland

Wasser- und Bodenverbände stufen die „Nutria“ als eine erhebliche Bedrohung für den Deich- und Hochwasserschutz ein. „Durch die Sackungen von Böschungen ist die Ufersicherheit nicht sofort gefährdet, aber langfristig ist die Einspülung und Unterspülung ein ernstzunehmendes Problem“, erklärt der Geschäftsführer des Marschenverbandes S.-H. Matthias Reimers. Über die Elbe würden die Tiere in das Binnenland wandern und sich derzeit in Richtung Norden vermehren. Der Deich- u. Hauptsielverband (DHSV) Wilstermarsch und der DHSV Dithmarschen würden schon heute Schäden der Nutria an Uferböschungen nachweisen.

„Mit Inkrafttreten der Gesetzesnovelle des Landesjagdgesetzes vom 26. Januar 2024 ist die Bejagung der Nutria im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen grundsätzlich ganzjährig, auch unter dem Einsatz von bisher zulässiger Nachtsichttechnik erlaubt. „Wo die Deichsicherheit und der Küstenschutz gefährdet sind, können Menschenleben in Gefahr sein. Hier muss eine Anpassung der gesetzlichen Bestimmungen in Erwägung gezogen werden, wie es bereits in Niedersachsen der Fall ist“, macht Jan Rabeler als Vorsitzender des Marschenverbandes S.-H. deutlich.

Die aktuelle Bejagungsintensität sei laut dem Landesjagdverband präventiv auszubauen, da die Nutria-Problematik sich in Zukunft verschärfen werde. Zudem habe die Nutria auch einen negativen Einfluss auf heimische Arten. „Durch das Kahlfressen von sensiblen Uferbereichen hat die Nutria auch negativen Einfluss auf die Lebensräume heimischer Arten“, erklärt René Hartwig vom Landesjagdverband Schleswig-Holstein. „Die Nutria sei eine Art, die sich explosionsartig ausbreitet, das würden die Karten des Wildtier Katasters Schleswig-Holstein (WTK) eindeutig belegen“. Das WTK erfasst neben heimischen Wildtieren unter anderem die Ausbreitung invasiver Arten wie dem Waschbären, dem Marderhund oder etwa der Nutria.

Ob Nuggets, am Grillspieß oder in Pilzsoße: Das Wildbret erlegter Nutria kann ohne Bedenken verzehrt werden. Wer Inspiration sucht, findet Rezeptideen unter www.wild-auf-wild.de

PM/fh

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